Samstag, 4. Mai 2019

Eine Wanderung bei Neuwied

Am 1. Mai war zwar mit ca. 18 Grad kein Osterwetter, aber es war deutlich wärmer als in den letzten Tagen. Ich fuhr mit der Bahn nach Leutesdorf (A), eine Station vor Neuwied. Diese Tour, die über Monrepos und Altwied nach Neuwied führte, war mit 24.4 km recht lang: 


>Die Höhen im Nordwesten der Tour sind Ausläufer des Westerwaldes<

Die ersten 2 km am Rhein entlang, sind nicht besonders prickelnd, da man dort auf einem Fahrradweg an der Bundesstraße entlang geht. In den künstlichen Felssteinmauern am Wegrand kann man vielleicht Eidechsen sehen. Auf der anderen Rheinseite blickt man auf Andernach und dessen Hafen mit einer Trafostation direkt am Rhein. 

Ich ging dann durch Feldkirchen bergauf Richtung Rodenbach. In Feldkirchen gibt es einige alte Fachwerkhäuser, ebenfalls auch mindestens eine Trafostation: 


Zwischen den beiden Ortschaften liegen Getreidefelder und auch Felder mit Obstbaumstrukturen:


Rodenbach liegt bereits im nächsten Tal, dem Buchbachtal. Ich querte das Tal und ging wieder bergauf durch baumheckengeschützte Wege. Weiter oberhalb kommt man an zwei denkmalgeschützten alten Eichen vorbei: 



Danach galt es, das Reichelbachtal zu durchqueren. Dort gibt es beachtlichen Altbuchenbestand mit schönen Bäumen – und es geht einen tollen Pfad relativ steil hoch nach Monrepos. 


 


>Höhenprofil von Komoot. Auf dieser Tour ging es 500 Höhenmeter hoch und 490 Höhenmeter runter<

Monrepos, das war mal ein Füstenschloss, das im 20. Jahrhundert verfiel und 1969 (!) abgerissen wurde. Es gibt dort aber noch andere Bauwerke wie das Küchen- und das Schwedenhaus, eine gutbesuchte Gaststätte mit Biergarten und die Villa Waldheim, in der ein Museum für menschliche Verhaltensevolution und ein Eiszeit-Museum untergebracht sind:


In den Park- und Waldanlagen um das ehemalige Schloss gibt es alten Baumbestand. Ich nahm einen nördlichen Weg, der mich später durch eine alte Kastanienallee mit oft marodem Baumbestand führte. 

Durch Wald und Streuobstwiesen ging ich runter ins Wied-Tal nach Altwied. Dieser kleine Ort liegt auf einer Flussschleife (Gleithang) und wird von einer mächtigen alten Burgruine gekrönt, die auch noch Türme und Vorbauten bis runter in den Ort und an die Wied hat. 


 >Altwied<


Der Fluss Wied ist hier übrigens recht „hübsch“, mitunter wildnisähnlich mit steilen bewaldeten Hängen, umgekippten Bäumen und frei liegenden Schotterterrassen:



Von Altwied ging ich wieder hochauf die Flächen am Wiedtal und folgte einem Weg straight nach Süden nach Neuwied. Nordöstlich der kleinen Ortschaft Kümmelberg kam ich an dem Förderschacht und den stillgelegten Verladeanlagen einer Tongrube und der Ruine der Kreuzkirche vorbei. 


In der Tongrube fand und förderte man vor 1880 Alaun, ein Kalium-Aluminium-Salz. Später, von 1935 - 1990 wurde Ton gefördert, wofür diese Anlagen dort errichtet wurden. Der Förderturm und die Kirchenruine stehen unter Denkmalschutz. 

Der Weg führte weiter durch Niederbieber und Heddesdorf nach Neuwied. In den letzten beiden Orten gibt es beachtlichen Baubestand aus der Gründerzeit. 


>In Neuwied<

Gegenüber vom Bahnhof Neuwied gibt es das „Alte Brauhaus zur Nette“ mit einem Biergarten, wo ich ein Weizenbier trank. Leider war es schon relativ spät und daher ziemlich kühl im bereits beschatteten Biergarten. Aber ich brauchte das Bier nach dieser relativ langen Tour.

Der Zug zockelte dann – 15 Minuten verspätet – zurück nach Köln. Er braucht etwa 1:20 h. Ich war erst nach 22 Uhr zu Hause.

6 Kommentare:

  1. Wunderschöne Frühlingsaufnahmen sind das und bei Monrepos hat es bei mir geklingelt, aber das war ein Irrtum. Ich dachte an Ludwigsburg und das ist doch ein Stück weit weg von Köln.
    24,4 Kilometer mit diesen Höhenunterschieden ist schon eine anspruchsvolle Tour - alle Achtung!
    LG


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  2. Moin Lutz,
    grad bin ich auf Suche nach einem Wanderverein mit den Touren die mich begeistern, zugegeben laufe ich gern allein aber auch an einigem Wissenswerten vorbei...
    Bei meinen Reisen mit der Bahn höre ich dann schon mal von anderen *Einzelgängern* und Radfahrern die ihre Touren spontan nach Wetterlage unternehmen.
    Meine Hochachtung!
    Viel Glück auf deinen Wegen wünscht die Kelly

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  3. Wie immer, tolle Fotos. Besonders die um den Fluß Wied. Da würde es mir auch gefallen.
    Die eine Trafostation in Feldkirchen ... ist das wirklich NUR eine Trafostation? Die sieht fast aus wie eine Kirche.
    Das ist aber nicht die Kreuzkirchenruine neben dem rostigen Förderschacht auf dem vorletzten Foto, oder? Das ist die Verladestation?
    Ordentliche Strecke, das muss ich neidlos anerkennen.

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    1. Hm, nur Trafostation ist es wahrscheinlich nicht. Keine Ahnung, manchmal sind diese Orte mit Wasserwerken kombiniert, vielleicht ist es aber auch elektrizitätstechnisch etwas Größeres. Stimmt, sieht aus wie eine Kirche, ich glaube aber nicht, dass es das mal gewesen ist.

      Die Ruine der Kreuzkirche habe ich nicht gezeigt, liegt etwa 350 m entfernt; bei google kannst du Photos anzeigen lassen, Link.

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    2. Danke für den Link.
      Da wird sich ja um die Ruine gekümmert. Sehr schön, das nicht alles verfällt und verschwindet.
      Ein schöner Platz um Gottesdienste oder Trauungen im Freien stattfinden zu lassen.Liebe Grüße

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    3. ... aus meiner Sicht gibt es schönere Plätze.

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