Mittwoch, 8. Januar 2020

Börde-Wanderung Buir – Golzheim – Blatzheim – Buir

Die Jülich-Zülpicher Börde, heutzutage ein synonym für eine typische „Agrarwüste“, ausgeräumte Landschaft, Kommerz, Massenproduktion, konventionelle Landwirtschaft mit viel Dünger und Pestiziden, Artensterben. Außerdem fielen auch noch große Teile dem Braunkohlentagebau zum Opfer. 

Das Wandergebiet ist nicht weit weg von dem Gebiet, das Ende Dezember bereits Ziel einer meiner Wanderungen war. Ich fuhr diesmal - am letzten Sonntag - aber mit der S-Bahn bis zur Station Kerpen-Buir, die Anfangs- und Endpunkt der Wanderung war. Dort bin ich zuvor wohl noch nie aus- oder eingestiegen (jedenfalls nicht, seitdem ich einen Blog führe). 


>Wanderroute, 15.4 km, erfasst und gezeichnet mittels Komoot-App<

Das Wetter war ähnlich wie Ende Dezember. Fast durchgehend bewölkt, aber relativ warm für Januar mit 7 - 8 Grad.

Das Dorf Buir ist noch relativ interessant, da es einige Kirchen und große alte Höfe gibt. 



Direkt am Bahnhof sind die riesigen Silos der vermutlich stillgelegten Malzfabrik Buir:


Ich konnte über die Malzfabrik nichts im Net herausfinden. Aber über Malzfabriken (Mälzereien), die aus Braugetreide Malz herstellen, kann man wissenswerte Basisinformationen zu Geschichte, Produktionsprozess und Technologie bei wikipedia erhalten. 

Von Buir ging ich über die Felder nach Golzheim. Auch hier eine große Kirche und ein großer Hof (Ahrburg). 


>Golzheim, unten: Portal der Ahrburg<




Nach Blatzheim wählte ich dann eine „zickzackige“ längere Strecke, die an einigen größeren Höfen vorbei führte. 


Die Höfe liegen fast wie Inseln im Meer in der Agrarlandschaft, oft umgeben von hohen Bäumen: 


>Blick Richtung Gut Neu-Seelrath<

Der erste Hof war der Schoellershof, der einer Schlossanlage ähnelt: 


In der Nähe sieht man eine weitere große Siloanlage: 


Blatzheim hat „ein bisschen Geschäftszentrum“, vermutlich weil früher mal eine Bundesstraße durchführte, während es heute eine Umgehungsstraße gibt, die viel Verkehr vom Ort fern hält. 



In der Skyline von Blatzheim dominiert ebenfalls eine große Siloanlage: 


Am Rande von Blatzheim gibt es noch zwei Burgen, die ich mir aber aus Zeitgründen nicht mehr anschauen konnten.

2 Kommentare:

  1. Moin Lutz,
    nachdenklich hänge ich den Veränderungen der Landschaft nach...
    Ausgeräumt durch die konventionelle Landwirtschaft von dir treffend als Agrarwüste bezeichnet.
    Eindrucksvolle Gebäude finde ich zu meinem Erstaunen in deinen Beschreibungen, selten haben sich hier große Gutshöfe und Adelssitze erhalten im eigentlichen Sinne.
    In unserer Dorfchronik wurde z.B. nur von kaum sichtbaren Überresten eines Gutes berichtet, die Spielsucht und übermäßiger Lebensstil hat ihn ruiniert.
    Ähnlich wurde aus unserem Hof nach dem Besitzerwechsel ein Nebenerwerbsbetrieb und im Vollerwerb gibt es nur noch sehr wenige.

    Der Schoellershof ist schon was besonderes, der Baustil ungewöhnlich und erinnert mich an die Beschreibungen in einem Buch: Der Nachsommer von Stifter.

    Feuchte Wege und dunkle Tage halten mich von langen Wanderungen ab.
    LG Kelly

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  2. Der Schoellershof, 1875 erbaut und seine Geschichte und Vorgeschichte sind gut zugänglich dokumentiert. Es gibt eine Webseite unter https://gut-schoellerhof.de/

    Ein Blick auf die Webseite lohnt. Man erkennt, wie viel sich geändert hat und dass auch dieser große Hof heute kaum mehr in der Landwirtschaft tätig ist.

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