In vielen Reiseführern stand immer, man solle keinesfalls nachts fahren. Hierbei ist egal, ob man selbst fährt oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist. Für diesen Rat, den ich fast immer beherzigt habe, gibt es zwei Gründe. Einerseits sind Tiere und Fußgänger oft nicht beleuchtet oder die Straßenverhältnisse schlecht (Unfallrisiko), andererseits weiß man häufig nicht, wer nachts in dünn besiedelten Gebieten und auf ländlichen Straßen die Gegend beherrscht (Überfallrisiko).
Fernanda Valadez mexikanischer Film „Was geschah mit Bus 670?“, der zurzeit im Kino läuft, erzählt von der zweiten Variante. Hier sucht eine Mutter nach ihrem verschwundenen Sohn und folgt den Spuren zunächst bis zu einer Busstation. Dort erfährt sie inoffiziell, dass der Bus tatsächlich überfallen worden ist und es einen Überlebenden gab, der vielleicht mehr weiß. Sie folgt der Adresse ins mexikanische, dünn besiedelte Niemandsland, macht dort selbst einige finstere Erfahrungen durch.Es ist ein düsterer Film mit surreal-religiösen Szenen, der wenig Hoffnung und noch weniger Erklärungen bereit hält.
„Mexiko wird von Valadez als unwirtlicher Ort inszeniert, ein verödetes Steppenland, wo marodierende Banden ihre Landsleute abschlachten“, stellt epd-film dazu fest.
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