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Sonntag, 9. März 2008

Über die syrisch-jordanische Grenze nach Amman

Gestern. Morgens beim Frühstück im Al-Haramain (Syrien) traf ich noch einen Wiener und quatschte mich eine halbe Stunde fest, checkte dann aber doch aus, fuhr mit einem Taxi zum weit außerhalb gelegenen Busbahnhof. Leider musste ich dort feststellen, dass erst in knapp 4 Stunden wieder ein Bus nach Amman verfügbar war - ich dachte eigentlich nicht, dass die so selten fahren. Also las ich dort die meiste Zeit in meinem SF-Roman.

14 Uhr 30 ging's dann los - natürlich war klar, dass der Bus im Dunkeln in Amman ankommen würde. Über 5 Stunden dauerte die Fahrt dann, aber ich schätze mal, bestenfalls die Hälfte war echte Fahrzeit. Erst fuhr der Bus nämlich in die Stadt zurück, um weitere Passagiere aufzunehmen, dann wurde eine Einkaufsmöglichkeit angefahren - das war aber nicht schlecht.

Die Landschaft bis zur syrischen Grenze war relativ langweilig. Weitgehend flache Agrarlandschaft, meistens vermutlich Getreidefelder, aber die Aussaat stand erst am Anfang, häufig sah man nur gepflügte Felder mit braunen bis rotbraunen Böden. Klassische Bauernhöfe wie bei uns sah man nicht, nur einfache, meist weisse viereckige Häuser.

Danach kam die Ausreiseprozedur an der syrischen Grenze. Der Beamte fragte lediglich, was ich in Kambodscha gemacht hätte. Anschließend steuerte der Bus einen Duty-Free-Shop an, bevor es an der jordanischen Grenze noch mal länger dauerte, u.a. weil einige wie ich ja ein Visum brauchten. Dafür mussten allerdings erst einmal jordanische Dinar eingewechselt werden. Ein Foto wurde am Schalter mit einer Webcam geschossen. Na immerhin konnte ich dort meine syrischen Pounds zurücktauschen, ich hatte für die 10 Tage Aufenthalt mit 200 Euro nämlich viel zu viel gewechselt gehabt.

Danach fuhr der Bus zügig durch die jordanische Nacht. Mit einer Schwedin verabredete ich die gemeinsame Hotelsuche. Mit einem Taxi fuhren wir in die Downtown. Das war dann etwas chaotisch, schließlich kamen wir nur in verschiedenen Hotels unter und ich verlor sie zeitweise aus den Augen. Ich selbst stieg im "Baghdad Grand Hotel" ab. Ca. 7 Euro. Der Reiseführer verrät: "Von 'Grand' keine Spur, viele Backpacker, sehr einfach, sauber, abgewohnt...". Sehr treffende Beschreibung! Es hatte aber nur ein Zimmer frei.

Schräg gegenüber ging ich irgendwo essen, traf dort ein japanisches Pärchen aus Tokyo/Nagoya, das auch im Bus saß. Fladenbrot mit Bohnen gab's, dazu Tee.

Später besuchte mich dann die Schwedin und wir verabredeten uns für morgen zum gemeinsamen Stadtbummel.

Es ist in den letzten Tagen ja deutlich wärmer geworden. Im Hotelzimmer lagen um 23 Uhr 30 die Temperaturen bei 22.4 Grad, 30 % Feuchte.

Freitag, 7. März 2008

Maalula und die Tekla-Schlucht

Ein Ausflug von Damaskus aus, 50 km nach Nordost in den Anti-Libanon genannten Höhenzug. Maalula ist ein Dorf in 1750 m Höhe, das sich an schroffen Felswänden anschmiegt.


Es gibt hier auch kleinere in den Stein gehauene Höhlen, vermutlich waren es mal Schafställe. Bedeutend ist Maalula wegen einiger christlicher Klöster.

Die Berge sind sehr karg, die Steilwände schroff. Braungelbtöne überwiegen.

Die Tekla-Schlucht ist eine teilweise nur 2 m breite Klamm mit senkrechten Wänden:


Ein Rinnsal floss hier. Um 12 Uhr 30 habe ich 15.3 Grad in der Schlucht gemessen, Luftfeuchtigkeit hat mein Digitalhygrometer nicht angezeigt.

Heute ist wieder Freitag, sehr viele syrische Touristen sind deshalb in Maalula. Beeindruckend ist die Gläubigkeit syrischer Christen. Man sieht viele junge Mädchen, wie sie jedes Heiligenbild anfassen oder küssen.

Oben am Ende der Tekla-Schlucht gab's ein gutes Cafe, sogar mit Kuchen.

Nach 2 Stunden hat man alles gesehen und kann wieder zurückfahren. 

(images reduced, 05/2024)

Donnerstag, 6. März 2008

Staubsturm (Palmyra II)

Aus dem Hardpaper-Tagebuch, 03.03.2008, aber veröffentlicht noch in Syrien. In manchen Orten gab es kein Internet.

Die Nacht war in Ordnung. Die Heizspirale tat's und konnte die Zimmertemperatur über 18 Grad bringen. Irgendwann gegen 04:30 Uhr gab's muslimische Gesänge und Riten zu hören, später bellten noch 1 - 2 Hunde, obwohl ich in Syrien noch keinen Hund gesehen habe [mittlerweile ein paar] - islamische Länder sind Katzenländer, davon sieht man so einige, hier, sogar mitunter sehr hübsche Exemplare mit buschigen Schwänzen. In Damaskus gibt's viele Katzen.

Morgens um 9 Uhr tat's wie verabredet auch die Dusche hervorragend.

In einem Cafe trank ich 2 türkische Kaffeetässchen, ging dann ins Palmyra-Museum. Naja, meist Steinkram, Marmorköpfe und so. Auch Pfeilspitzen, denn Palmyra war schon seit Jahrtausenden besiedelt. Ein paar Mumien aus Palmyra's Grabhöhlen gab's auch zu sehen.

Als ich aus dem Museum kam, war das Wetter schlecht. Kein Regen, wer von euch das jetzt dachte - nein, Staubsturm! Es war völlig unmöglich, in die Ruinen zu gehen, obwohl es sicher noch schlimmer geht. Aber die arabische Burg war nicht mehr zu sehen und über allem lag ein dunstig-gelbes Licht. Manchmal durchbrach die Sonne die Staubwolken, und es wehte ein kühler heftiger Wind, der die Bäume kräftig durchschüttelte.

Ich kaufte Fladenbrot sowie Briefmarken bei der Post, ging erst mal wieder auf die Bude, schrieb viele Postkarten.

Nachmittags erkundete ich die Gegend um den Baal-Tempel. Das ist die größte antike Ruine hier. Aber der etwas abgeflaute, dennoch starke Wind und der Staub machten diesen Ausflug doch eher unangenehm - besonders natürlich für die Augen. Ich entschied, nicht weiter zu gehen.


>In der Kolonnadenstraße, Palmyra - noch viel Staub in der Luft, aber auch 3 junge japanische Touristen waren hier unterwegs<

Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass morgen wieder besseres Wetter ist. Länger wollte ich jedenfalls hier nicht bleiben, dazu ist mir der Ort zu trostlos. Hier gibt es definitiv nix zu tun, wenn man nicht in die Ruinen kann [zum Glück habe ich auch ein paar dicke Romane dabei].

Ein paar Grillhähnchen-Restaurants gibt es hier - eines habe ich heimgesucht, das halbe Hähnchen wurde mit Fladenbrot und Salat serviert. Datteln bekomme ich gelegentlich auch mal angeboten, hierfür ist die Oase Palmyra ja bekannt. Verschiedene Shops bieten diverse Dattelsorten an, die in großen Trauben draußen vor den Läden hängen.


>Auch vor diesem Laden hängen Dattelstauden (Tadmur)<

Insgesamt ein ziemlich toter Tag. Ich sah im TV noch den Flieger, der über die Landebahn des Hamburger Flughafens torkelte (also auch zu Hause Sturm - wie tröstend). Später erzählte jemand, dass es auch in Palmyra nur ca. 10 Tage im Jahr mit solch einem Sturm gibt. 

Übrigens ist die Ruinenstadt selbst noch ein Ort, den man umsonst betreten kann. Einzelne Bauwerke wie das restaurierte Amphitheater oder einige Katakomben mit Fresken kosten um die 1 Euro Eintritt. 

Auch völlig frei bewegen kann man sich hier. Weshalb es im Sand so wenig Fußspuren gibt, ist mir mittlerweile klar geworden. Im Sommer, wenn mehr Touristen kommen und die Hotels überhöhte Preise nehmen, zieht es den einen oder anderen deshalb zum Nächtigen in die Ruinen - vermutlich aber eher nicht in die Mumientürme. Jetzt im März ist es dafür zu ungemütlich kalt.

Palmyra (III) 

(images reduced, 05/2024)

Sonntag, 10. Februar 2008

Wetter Syrien/Jordanien

... ich hoffe, es wird noch etwas wärmer in meiner Urlaubsregion. Kürzlich baute ich rechts die Wetterstationen von Damaskus und Akaba ein. Damaskus liegt auf 690 m ü. NN, Akaba einige 100 km südlich und am Meer - daher die Unterschiede.

Es ist erst ein paar Tage her, da lag 10 cm Schnee in Damaskus und noch mehr im 750 - 1.000 hoch gelegenen Amman, seht den Bericht im Spiegel.

(not working link deleted, 07/2024)

Freitag, 8. Februar 2008

Gute Airport-Organisation?

Gestern teilte mir mein Reisebüro mit, dass der Anschlussflieger in Amman nun 15 Minuten früher abfliegt, womit mir zwischen Landung und Start nur noch 15 Minuten bleiben würden, um dort den Flieger zu wechseln.

Ich habe schon ernsthafte Zweifel, dass das bei 30 Minuten klappen kann, aber das Reisebüro meint nun nach Rücksprache mit Royal Jordanian, dass das auch bei 15 Minuten klappen wird.

Was ich ja überhaupt nicht leiden kann, ist Stress und Chaos am Anfang der Reise.


Freitag, 1. Februar 2008

Neue Blog-Strategie

Ich habe entschieden, die Kräfte zu bündeln. Der Blog wurde umbenannt und soll jetzt zukünftig für alle meine Asien-Reisen hier weitergeführt werden. Die Strategie, für jede Reise einen eigenen Blog anzulegen, hat Nachteile - mehr Aufwand und sie sind "tot", da nicht weitergeführt und ohne Feedback, wenn die Reise zu Ende und die Bearbeitung fertig ist. Sie verschwinden im Internet-Nirvana und werden bald auch von Google nicht mehr so leicht gefunden, wenn die Zeit verrinnt.

Es gibt auch schon ein neues Reiseziel. Gestern angelte ich den Reisepass mit dem Syrien-Visum aus dem Briefkasten. Und von dort geht's weiter nach Jordanien.

Heutzutage werden echte Influencer Reiseblogger Blogs ganz anders geführt, die Blogs und Reisen veralten nicht, auch wenn man ganz woanders ist, sie treten höchstens nicht mehr an prominenter Stelle auf, aber man kann Reels als Rückblick auf ältere Reisen veröffentlichen und auf die Reiseerlebnisse verweisen (06/2025).