Habt ihr jemals im Urlaub in der Natur eine Schlange gesehen??
Schlangen sind normalerweise keine Reisegefahr erster Güte, aber ich hatte gerade Lust, etwas über Schlangen zu schreiben. Denn neulich las ich zufällig irgendwo, dass in Thailand jedes Jahr ca. 40.000 Menschen von Schlangen gebissen werden. Es gibt aber auch deutlich niedrigere Zahlen.
Ich dachte zurück an meinen nicht lange zurückliegenden Aufenthalt auf der Dschungel-Insel Koh Chang und wie ich dort nachts bei Mondschein gelegentlich barfuß über den europäisch gepflegten Rasen des Ressorts spazierte. Ich dachte zurück an meine kleine Dschungeltour bei Koh Kong City (Kambodscha) und wie dort die Führer mit ihren Stöcken häufig auf die Baumstämme und Äste schlugen, Lärm machten und ich mich ärgerte, weil man so bestimmt keine größeren Tiere zu Gesicht bekommt. Wollten sie Schlangen verscheuchen? Dies ist jedenfalls eine Methode, dies zu tun.
Schlangen sind ein dankbares Thema, voll von Großstadt-Mythen und anderen, oftmals wahrscheinlich auch aufgebauschten Stories.
Im August 2017 brachte der Spiegel einen Artikel, dem zu entnehmen war, dass etwa 100.000 Menschen jährlich an den Folgen von Schlangenbissen sterben und sich die meisten dieser Fälle in Afrika und Indien ereignen. Dort stand auch, dass das Risiko gebissen zu werden, für Touristen minimal sei, da sie z.B. üblicherweise nicht barfuß in den Feldern herumlaufen.
Das Thema hat aber bei geschätzt weltweit 5 Millionen Schlangenbissen jährlich Bedeutung, und bereits früher wurde der Tod durch Schlangenbiss als Armutskrankheit bezeichnet.
Zur aktuellen Verifizierung der Zahlen, siehe WHO. Man kann den Schätzungen im globalen Mittel entnehmen, dass etwa 2 % der Schlangenbisse tödlich enden. Dies ist aber regional stark unterschiedlich, weil der Sachverhalt eben nicht nur von der Anzahl der Giftschlangen abhängt. Die WHO hatte deshalb Mitte 2017 Schlangenbisse auf die Liste vernachlässigter Tropenkrankheiten gesetzt. Pikant ist das Thema auch deshalb, weil namhafte Hersteller von wirksamen Seren gegen Schlangengifte ihre Produktion eingestellt haben.
Kommen wir zurück auf Thailand. Berichte über Schlangen dort sind anscheinend auch in deutschen Zeitungen populär. Anfang Dezember 2017 gab es in der Badischen Zeitung beispielsweise den Artikel „Thailand leidet unter einer extremen Schlangenplage“. Dort ist zu lesen, dass von den mehr als 200 Arten, die in Thailand zu Hause sind, etwa die Hälfte auch in der Hauptstadt vorkommt und eine Frau, als sie auf der Toilette saß, von einer Python gebissen wurde. Wenige Tage später gab es den Artikel „Bangkok - Schlangen in Toiletten verbreiten Angst und Schrecken“ in der Stuttgarter Zeitung. Dort findet sich u.a. die Info, dass 29. 919 panische Einwohner in Bangkok 2016 vor Schlangen gerettet werden mussten. Oft sind es aber – wie Pythons - keine Giftschlangen. Anders liegt der Fall hier: vor wenigen Tagen gab es in vielen Zeitungen, u.a. in der Rhein-Zeitung den Artikel „Mädchen in Thailand von Kobra getötet“.
Ungeachtet dessen sterben nur wenige Personen in Thailand an einem Schlangenbiss, und das hat auch mit dem vergleichsweise hohen Lebensstandard im Land, den guten Verkehrsverbindungen und den vielen Krankenhäusern mit vorrätigen Seren zu tun.
Ich selbst habe in Thailand keine Schlange im Freien gesehen. Aber in Laos, auch bei meinem nur 5-tätigen Aufenthalt im letzten November. Vor Ort hatte ich es gar nicht im Blog erwähnt. Es war auf der Mekong-Insel Don Det, fast im Dorf, unweit der Eisenbahnbrücke. Es war schon fast dunkel, und die Schlange kroch über den Hauptweg. Ich war überrascht, so nahe am Dorf eine Schlange zu sehen, aber der Zeitpunkt war typisch, denn Schlangen dort sind oft dämmerungsaktiv.
>Archiv-Aufnahme 2006, Schlange, gesehen in der Karst-Landschaft um Vang Vieng, Laos. Damals machte ich dort eine Radtour und pausierte, wollte mich dort irgendwo auf die Balken setzen.<
Ich selbst bin immer erfreut, eine Schlange in der „Natur“ gesehen zu haben, wenn auch vielleicht erst nach dem ersten Schreck. Das liegt vermutlich daran, dass diese Tiere in Deutschland sehr selten geworden sind und auf der Roten Liste stehen. Außerdem sind Schlangen faszinierend.
Was ist nun im Ergebnis zur „Reisegefahr Schlangen“ zu sagen?
Gebissen zu werden, ist statistisch für Touristen unwahrscheinlich. Es ist aber deutlich wahrscheinlicher, im Ausland, z.B. in Südostasien, von einer Schlange gebissen zu werden als hierzulande. Das Risiko kann man selbst noch deutlich erhöhen, z.B. wenn man barfuß (oder auch in kurzen Hosen) durch den Dschungel läuft.
Erwähnt werden soll noch, dass Schlangen selbstverständlich einen ökologischen Wert haben. Sie sind auch für Menschen nützlich, sogar auf Feldern oder in der Stadt, da sie beispielsweise oft Mäuse oder Ratten jagen. Der Mensch setzt allerdings lieber auf Gifte sowie andere Chemikalien und Methoden ein, um derartige Probleme zu lösen.
(links checked and a few links deleted if not working, 05/2024)
Hallo,
AntwortenLöschenein sehr interessanter und informativer Beitrag zum Thema Gefahren beim Reisen, mit vielen weiteren Verweisen.
Nun zur Diskusion auf today: haben Sie mal versucht nun diesen auch ueber eine Suchmaschine zu finden?
Google hat uebrigens eine kostenlose Dokumentation zum Thema Optimierung von websits im Netz.
https://static.googleusercontent.com/media/www.google.de/de/de/webmasters/docs/einfuehrung-in-suchmaschinenoptimierung.pdf
Der gelegentliche Besucher Ihrer Seiten
hercle
Hallo Hercle, ich äußere mich in frühestens in einer Woche mal zu dem Thema, da ich nicht so genau weiss, wie lange google braucht, um überhaupt zu registrieren, dass es etwas Neues gibt. Aber das Ergebnis dürfte wohl verhehrend ausfallen.
AntwortenLöschenDen Artikel habe ich noch nicht gelesen, aber schon mal andere. Sicherlich muss ich in dem Bereich deutlich mehr optimieren als bisher, soweit möglich.