Es ist schon lange her, dass ich von Zhang Yimou einen Film in Kino gesehen habe. Das war zuvor der eher mittelprächtige „House of Flying Dagger“ (2004). Seine Highlights sind jedoch eher in den 1990er Jahren angesiedelt. Die goldenen Zeiten des chinesischen Films dürften allerdings seither generell zensurbedingt vorbei sein.
Jedenfalls war dies nun schon der Film No. 9, den ich von diesem Regisseur im Kino sah.
Der neue Film ist eine Ode an das Kino und die Macht der Bilder. Er spielt zu Zeiten der Kulturrevolution in einer Provinzstadt nahe der Wüste Taklamakan. Hierhin kommt ein entflohener Sträfling, um eine Wochenschau im örtlichen Kino anzusehen, da in dieser angeblich seine Frau zu sehen sein soll. Er trifft nächtlich eine junge Frau, die gerade eine Filmrolle gestohlen hat. Sie streiten und geben die Filmrolle zurück.Aber beim Transport der Filmrollen gab es sowieso ein Desaster, so dass der Film erst gewaschen, getrocknet und wieder aufgerollt werden muss. Dabei helfen viele Stadtbewohner mit. Später kommen sich Mann und Diebin zaghaft näher, aber der Mann wird gejagt und zunächst wieder ins Arbeitslager verschleppt. Die Diebin schenkt ihm ein Zelluloid-Bild, doch das geht in der Wüste verloren.
Der Film ist vergleichsweise zu früheren Werken spartanischer inszeniert, doch schauspielerisch und in der Bildgestaltung überzeugend.
Das „Publikum wird Zeuge, welche Anziehungskraft die Zelluloidstreifen auf die ländliche Bevölkerung Chinas während der Kulturrevolution ausübten und wie viel Verführungskraft in den Propagandafilmen dieser Epoche steckte“, resümiert kino-zeit.
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