Montag, 3. Februar 2025

Im Kino: Elama – Leben in Europa

Ich war heute mit einem meiner Ex-Chefs hier im Odeon um 11:30 Uhr (!) im Kino, um diesen Dokumentarfilm zu sehen. Irgendwie scheint das Thema den Nerv der Menschen zu treffen. Das Kino war gut besucht, vielleicht auch wegen der Anwesenheit der Filmemacher? 

Ein „echter“ Kinofilm war das nicht. Vielmehr war es ein ambitioniertes Reise-Projekt, das zu einem Film geworden ist und hier gezeigt wurde. Im Rahmen einer Autoreise wird von einem Pärchen anhand von Einzelbeispielen aus sieben europäischen Ländern zwischen Griechenland und Norwegen dokumentiert, wie die Menschen am 24. Längengrad leben. 

Der Film war ganz unterhaltsam. Allerdings sind die Lebenswelten auch innerhalb eines Landes so verschieden, dass niemals irgendetwas Repräsentatives bei Einzelbeispielen herauskommen kann. Auch wurden Länder ausgelassen, etwa die Ukraine und Weißrussland. Die Filmemacher sagten nach dem Film, sie hätten diese Länder umfahren, weil sie Angst hatten, dass die Kameraausrüstung beschlagnahmt werden könnte. Der Film entstand zwar vor dem Ukraine-Krieg, aber ganz unbegründet sind die Befürchtungen bestimmt nicht gewesen. 

Interessant war noch, dass die Kontaktanbahnung mit den Menschen über Couchsurfing-Kontakte erfolgte. Normalerweise wird man ja nicht wildfremde Leute auf der Straße oder im Hostel ansprechen, sie mögen ihnen vor laufender Kamera ihr Leben erzählen und zeigen. Und schon gar nicht, wenn man ihre Sprache nicht spricht. Das kann nicht funktionieren, dafür scheint das intimere Cöuchsurfing aber schon bessere Anknüpfungspunkte zu bieten, auch was das evtl. erforderliche Dolmetschen betrifft. 

Der interessanteste Beitrag war für mich sicher jener von einem Bauernhof in Rumänien.

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