Samstag, 7. Juni 2025

Im Kino „Caught By The Tides"

Jia Zhang-Ke's Film spielt in nordchinesischen Städten wie Datong und am Drei-Schluchten-Staudamm zwischen den Jahren 2001 bis vielleicht 2022. 

Ich habe schon mehrere Filme des Regisseurs im Kino gesehen. Es sind meist Sozialdramen, die von der chinesischen Wirklichkeit der oft eher einfachen Leute handeln, kriminelle Strukturen inbegriffen. 

In diesem Film geht es um Entwurzelung und Entfremdung, zum Teil vor dem Hintergrund der Fertigstellung des Staudamms und der beginnenden Flutung des Flussbettes, in dessen Zuge Millionen Chinesen nach und nach umgesiedelt werden mussten und zeitweise halbverlassene Ruinenstädte entstanden. 

Im Mittelpunkt steht dabei ein Paar, das sich entzweit, trennt, wiederfindet, eine schöne Frau und ihr Manager für Gelegenheitsjobs. 

Man sieht hier China, wie es mal gewesen ist, oft grau, trist, unfreundlich – und ziemlich weit weg von dem, was man beispielsweise heute auf Instagram sieht. Keine Ahnung, scheint auch mal Sonne im Film? Ist mir nicht erinnerlich. Gegen Ende, also während der Corona-Zeit, wird es dann noch trister. 

Zwei Menschen werden vom Fluss der Geschichte ergriffen, zwei Stücke Treibgut greifen nacheinander, um ein wenig langsamer unterzugehen“, sagt kino-zeit sehr treffend. 

Die sozialen Beziehungen sind nur angerissen im Film. Depressives Werk. Aus meiner Sicht ist der Film in erster Linie für jene potenziellen Kinogäste interessant, die entweder schon mal in China waren (wie ich vor langer Zeit) oder mal hin wollen.

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