Montag, 15. Dezember 2025

Im Kino: Calle Málaga - Ein Zuhause in Tanger

Maryam Touzani's Film spielt in Tanger und Asilah, Orte, die ich im Mai auf meiner Marokko-Reise besucht habe. Einige Lokalitäten dort konnte ich im Film wiedererkennen. 

Erzählt wird von einer alten Frau, die in einer geschäftigen Straße in Tanger lebt. Ihre Tochter lebt in Madrid als geschiedene Krankenschwester, kommt auf Besuch und erklärt, in Geldnot zu sein, so dass sie die Wohnung der Mutter verkaufen muss. Der Vater hatte ihr in seinem Testament die Wohnung vererbt. 

Die Tochter regelt die Dinge, verkauft das Inventar an einen Antiquitätenhändler, verfrachtet die Mutter in ein Seniorenheim. Doch die Mutter denkt nicht daran, dort zu bleiben. Sie geht zurück in ihre leere Wohnung, die noch nicht verkauft ist, richtet sich dort wieder ein, kauft auch ihre Dinge wieder zurück vom Händler. 

Sie hat eine Geschäftsidee, veranstaltet mit Hilfe von Nachbar*innen Fußball-TV-Parties in der Wohnung, bei denen es auch Bier gibt. Nebenbei kommen sich die Frau und der Antiquitätenhändler näher. 

Als die Tochter mal wieder in Tanger ist, weil es einen Käufer gibt, platzt sie in genau so eine Party und wird etwas „blass“. Die Mutter erklärt ihr später, dass sie nur tot die Wohnung verlassen wird. 

Nach "Adam" (2019) und "Das Blau des Kaftans" (2022) ist das vielleicht Maryam Touzani's bislang bester Film. 

Feine Anklänge von magischem Realismus und Melancholie bewahren die sanfte Geschichte eines langen Abschieds davor, ganz in Kitsch abzufallen“, meint moviebreak.

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