Montag, 15. Dezember 2025

Im Kino: Calle Málaga - Ein Zuhause in Tanger

Maryam Touzani's Film spielt in Tanger und Asilah, Orte, die ich im Mai auf meiner Marokko-Reise besucht habe. Einige Lokalitäten dort konnte ich im Film wiedererkennen. 

Erzählt wird von einer alten Frau, die in einer geschäftigen Straße in Tanger lebt. Ihre Tochter lebt in Madrid als geschiedene Krankenschwester, kommt auf Besuch und erklärt, in Geldnot zu sein, so dass sie die Wohnung der Mutter verkaufen muss. Der Vater hatte ihr in seinem Testament die Wohnung vererbt. 

Die Tochter regelt die Dinge, verkauft das Inventar an einen Antiquitätenhändler, verfrachtet die Mutter in ein Seniorenheim. Doch die Mutter denkt nicht daran, dort zu bleiben. Sie geht zurück in ihre leere Wohnung, die noch nicht verkauft ist, richtet sich dort wieder ein, kauft auch ihre Dinge wieder zurück vom Händler. 

Sie hat eine Geschäftsidee, veranstaltet mit Hilfe von Nachbar*innen Fußball-TV-Parties in der Wohnung, bei denen es auch Bier gibt. Nebenbei kommen sich die Frau und der Antiquitätenhändler näher. 

Als die Tochter mal wieder in Tanger ist, weil es einen Käufer gibt, platzt sie in genau so eine Party und wird etwas „blass“. Die Mutter erklärt ihr später, dass sie nur tot die Wohnung verlassen wird. 

Nach "Adam" (2019) und "Das Blau des Kaftans" (2022) ist das vielleicht Maryam Touzani's bislang bester Film. 

Feine Anklänge von magischem Realismus und Melancholie bewahren die sanfte Geschichte eines langen Abschieds davor, ganz in Kitsch abzufallen“, meint moviebreak.

Montag, 1. Dezember 2025

Michiko Aoyama's Roman „Frau Komachi empfiehlt ein Buch“

Frau Aoyama's im Original in 2020 erschienener Roman spielt in einem Tokioter Gemeindezentrum mit angeschlossener Bibliothek. In die Bibliothek verirren sich oftmals alleinstehende Frauen oder Männer in unbefriedigender Lebenslage. Sie werden mit ihren Wünschen von der jungen angehenden Bibliothekarin zur hauptamtlichen Bibliothekarin geschickt, die sich ihre Wünsche anhört, mit rasender Geschwindigkeit Buchtitel in den Computer tippt und die Seite mit den Standorten der Bücher für die Kund*innen dann ausdruckt. 

An letzter Stelle der Liste steht immer ein Buch, das vermeintlich nichts mit dem Kundenwunsch zu tun hat. Außerdem verschenkt die Bibliothekarin als Zugabe jeweils ein selbstgemachtes Filzobjekt. 

Das letzte Buch auf der Liste und das Filzobjekt inspirieren die Kund*innen und wecken deren Lebensgeister, auch dahingehend, ihre Lebenssituation grundlegend zu ändern, beispielsweise Computerkurse zu machen, den Job zu wechseln oder ein Antiquitätengeschäft zu eröffnen. 

Ein sehr einfühlsames Werk. Mehr zum Inhalt kann bei wikipedia nachgelesen werden.

Donnerstag, 27. November 2025

Im Kino: Lolita lesen in Teheran

Eran Riklis' Film nach den in 2003 erschienenen Memoiren der 1997 in die USA emigrierten iranischen Schriftstellerin Azar Nafisi spielt weitgehend in Teheran. 

Er handelt von einer jungen Englisch-Literatur-Professorin (Golshifteh Farahani), die 1979 nach dem Sturz des Schah-Regimes aus den USA in den Iran zurückkehrt und nach relativ kurzer Zeit realisieren muss, dass sie ihre Freiheitsrechte verliert und dort auch nicht mehr an der Uni arbeiten kann, weil die Werke, über die sie unterrichten möchte, zunächst scharf (von Männern) kritisiert und bald verboten werden. 

Sie geht zunächst in den literarischen Untergrund, bespricht mit ihren Schülerinnen in ihrer Wohnung verbotene Bücher, die ihrerseits viel mit Frauenrollen zu tun haben (Daisy Miller, Lolita, ...). 

Obgleich nicht von einem iranischen Regisseur inszeniert, zeigt auch dieser Film in höherer Intensität die Bedrohung, hier insbesondere der Frauen, durch das theokratische Unrechtssystem und seine gewalttätigen Handlanger (zu denen hier auch Frauen gehören, etwa im Frauengefängnis). 

Dank seiner engagierten Darstellerinnen auch ein wuchtiges Drama über weibliche Selbstbehauptung“, sagt film-rezensionen. Deshalb fand ich den Film auch ziemlich gut.

Samstag, 8. November 2025

Herbst - schnell noch mal ins Ahrtal

Einen noch relativ schönen Tag mit viel Sonne und nicht wirklich kalt konnte ich gestern noch nutzen, um eine kleine Wanderung um Ahrweiler zu machen. 

Leider wird es mittlerweile so früh dunkel, dass man ab spätestens 16:30 im Schatten ist und es nicht mehr viel Sinn macht weiterzuwandern. Und früher da sein, ist bei Nachteulen eben ein Problem, zumal die Zugverbindung schlecht ist; die Deutsche Bahn bringt es ja nicht (mehr) fertig, einen sinnvollen Zug ohne Umsteigen von Köln aus auf die Gleise zu bringen. So muss man in Remagen umsteigen. Der Zug war schon da, fährt aber planmäßig erst 20/25 Minuten später ab.

Von der Bahnstation Ahrweiler Markt kann man zum Adenbachviadukt hochgehen:


Hier sollte mal um 1922/23 aus militärischen Motiven heraus ein Bahnstrecke entstehen, die nicht verwirklicht werden konnte.

Wie man sieht, ist man schnell in den Weinbergen und hat bald Blick auf Ahrweiler:


Ich ging einen der Weinwege Richtung Walporzheim. Schön sonnig!

Die Weinernte ist längst vorbei, gelegentlich wird aber noch an den Weinstöcken gearbeitet, Beschneidungs-, Reparatur- und Zuchtarbeiten.


Die Reste der ausgepressten Weintrauben/-reben werden wieder auf die Felder gebracht:


Manchmal sind Clematis-Waldreben und Hagebutten ein Blickfang:



... oder alte, nicht mehr genutzte Weinbergtreppen:





Oberhalb von Walporzheim kommt man in ein weiträumigeres Weinanbaugebiet, in dem auch einige Höfe liegen:


Normalerweise müsste man dort ganz durchgehen, aber ich hatte da nicht so wirklich die Zeit für und nahm den Weg nach oben in den Wald, um nach Altenahr zurückzukehren.


Auch dort gab es irgendwelche Relikte:


Ich suchte mir einen sonnigenFeld-Wald-Weg: 


Später kam ich zu einer Brücke, die ebenfalls etwas mit der früher mal geplanten Bahnstrecke zu tun hat:


Später bot sich Ahrweiler schon im Abendlicht an:














Kurz in Ahrweiler selbst war ich auch noch:

Ich sah sogar zwei Katzen dort, fotographierte aber nur diese hier:


Sie sah nicht so aus, als könne ich sie ausleihen, dabei bräuchte ich gerade mal eine fähige Katze.

Die Wanderroute, aufgezeichnet mit der App "Komoot", sah so aus:


10.5 km, etwa 280 Höhenmeter hoch bzw. runter.

Die Rückfahrt nach Köln war in Remagen wieder mal ein kleines Desaster. Zwei mal habe ich dort den Bahnsteig gewechselt in der Hoffnung, dass ein einfahrender Zug auch weiter fährt.       

Donnerstag, 6. November 2025

Meine Reisen mit Spanien-Bezug

In Spanien war ich bis dato fünf mal, zuletzt im Oktober 2025 mit immerhin 7 Übernachtungsorten im nördlichen Spanien. Eine Karte der Reiseroute und die Blog-Beiträge können dort angesehen werden. 

Karte und Blog-Beiträge meiner Spanien-Frankreich-Bahnreise zwischen Valencia und Strasbourg im Oktober 2021 können unter diesem Link aufgerufen werden.

Um die Jahreswende 2018/19 machte ich eine 5-wöchige Kanaren-Reise über mehrere Inseln. Die Blog-Beiträge sind seit 07/2024 schadensbedingt weitgehend offline. Einstweilen kann hier nur eine stilisierte Karte meiner Reiseroute gezeigt werden:


Im März/April 2015 machte ich eine Portugal-Andalusien-Reise. Überwiegend war dies eine Bahnreise. Die Blog-Beiträge aus Spanien erschienen nicht in diesem Blog und wurden noch nicht "überführt". Einstweilen kann dort nur eine stilisierte Karte meiner Reiseroute gezeigt werden.

Im Sommer 1979 bin ich mal mit dem Zug durch Spanien gefahren. Das war mein erster Spanien-Besuch. Damals, das war Interrail-Zeit. Primär war es ein Frankreich-Portugal-Urlaub. In Spanien habe ich nur ein paar Tage in einer Jugendherberge in Madrid übernachtet. Es war Hochsommer. Ich erinnere mich noch an zahlreiche Fledermäuse, die im Innenhof der Jugendherberge über die Wiese flogen. Es gibt keine greifbaren Reiseberichte oder Fotos. Als ich im Oktober 2021 in Madrid war, konnte ich nicht nachvollziehen, wo das konkret gewesen sein soll und ob es die Jugendherberge noch gibt.

Meine Reisen mit Portugal-Bezug

Portugal wäre vielleicht der Kandidat No. 1, in den ich auswandern würde.

In den letzten Jahren wurde Portugal von mir gelegentlich als Ausgangspunkt oder Sprungbrett zu einer anderen Reise besucht.

Blog-Beiträge September/Oktober 2025

Ich war nur für 7 Nächte in Portugal und bin dann nach Spanien weitergefahren. Es gibt folgende Blog-Beiträge:

01)  Auf nach Porto

02)  Porto - Erste Eindrücke

03)  Ein Ausflug an den westlichen Stadtrand von Porto

04)  In der Hafenstadt Viana do Castelo

05)  Fotaleza de Valença

06)  Caminha - Am Rio Minho

Eine Karte zeigt meine Reiseroute.

Blog-Beiträge Februar/März 2023

Diese Reise hatte mit den Kapverden einen anderen Schwerpunkt und berührte Lissabon und Umgebung nur auf der Hin- und Rückfahrt. Es gibt folgende Blog-Beiträge:

01)  In Lissabon

02)  Der Ausflug nach Sintra

03)  Lissabon - An der Tejo-Waterfront

04)  Ein Bahnausflug nach Cascais

Die Reiseroute der Lissabon-Kapverden-Reise kann auf einer Karte dort angesehen werden.

Blog-Beiträge März/April 2015

Ich war damals nur in Lissabon und Faro, da dies eine Andalusien-Reise werden sollte. Eine Karte der Reiseroute und die Beiträge werden dort wiedergegeben. Sie erschienen ursprünglich in einem anderen Blog.

Meine Reise im Sommer 1979

Das war meine erste und umfassendste Reise nach Portugal. Ich hatte ein Interrail-Ticket. Frankreich und Spanien waren zu durchqueren, aber der Schwerpunkt des Aufenthaltes lag in Portugal. Bestimmt mindestens eine Woche kampierte ich in einer Strandbucht bei Lagos. Dort war ich nicht allein, mindestens 10 Personen versammelten sich dort im Dunkeln um ein großes Feuer und schliefen in ihren Schlafsäcken. Zu dem atmosphärisch tollen Aufenthalt gehörte auch eine "Fummelbeziehung" zu einer Frau. Natürlich war ich auch in Lissabon. Später war ich noch in einigen Orten am Atlantik, auch in Porto. Es gibt keine greifbaren Aufzeichnungen und Fotos von dieser Reise.

Mittwoch, 5. November 2025

Meine Südwest-Europa-Reise im September/Oktober 2025

5 Wochen war ich unterwegs mit Bahn und Bus zwischen Porto und Köln.

Aus meiner Sicht ist eine Reise immer gelungen, wenn man heil und unbeschadet zurück kommt. Das macht sie aber noch nicht zu einer guten Reise. Ich denke, diese Zeiten sind für mich vorbei, insbesondere auch für diesen Reise-Typus, weil es mir einfach zu anstrengend und stressig ist. Die Karte zeigt die Reiseroute und die 17 Übernachtungsorte:



Weiter unten werden meine Beiträge gelistet und verlinkt.

Ich müsste mal dahinkommen, maximal zwei Übernachtungsorte pro Woche zu haben, aber dies ist bei Step-to-Step-Spontan-Reisen schwierig, weil dadurch das Angebot an günstigeren Unterkünften deutlich reduziert wird. Und das andere Problem ist, dass mir die Namen der Orte häufig gar nicht viel sagen und schwer einzuschätzen ist, ob sie für 3 oder mehr Nächte taugen. Mit der Recherche-Arbeit vor Ort kommt man gar nicht hinterher, wenn man dies nicht vor der Reise bereits gemacht hat.

Beiträge

Portugal

01)  Auf nach Porto

02)  Porto - Erste Eindrücke

03)  Ein Ausflug an den westlichen Stadtrand von Porto

04)  In der Hafenstadt Viana do Castelo

05)  Fotaleza de Valença

06)  Caminha - Am Rio Minho

Spanien

07)  Regen in Vigo

08)  Santiago de Compostela

09)  A Coruña - Hafenstadt in Galizien

10)  Gijón - Hafenstadt in Asturien

11)  Santander - Hafenstadt in Kantabrien

12)  Bilbao - Die moderne Stadt

13)  San Sebastian - Das perfekte Panorama

Frankreich

14)  Ein längerer Spaziergang durch Bordeaux

15)  Arcachon und die "Dune du Pilat"

16)  In der Hafenstadt La Rochelle

17)  Zwischenstopp in Tours/Loire

18)  Zwischenstopp Paris

19)  Lille und seine Gemäuer

Belgien

20)  Bruxelles und das Atomium

Dienstag, 4. November 2025

Im Kino: Das tiefste Blau

Klein, aber fein, erzählt der brasilianische Regisseur eine dystopische Reise-Geschichte im Amazonas-Gebiet. Die Regierung entscheidet, dass Senior*innen nach und nach ihre Rechte verlieren, zunächst unter die Vormundschaft ihrer Söhne und Töchter gestellt und später in „Auffanglager“ umgezogen werden, da sie die produktiv arbeitende Bevölkerung von der Arbeit abhalten. 

Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Frau, die in den Ruhestand verabschiedet wird und nach und nach ihre Rechte verliert und entwürdigenden Regelungen ausgesetzt ist. So muss jeder Einkauf von ihrer Tochter genehmigt werden, und Bus fahren ist nur mit angezogener Windel möglich. Das wird kontrolliert. 

Die Frau, die zunächst noch genug Geld hat, ist nicht Willens, ihre Freiheit zu verlieren. Sie flüchtet innerhalb des Amazonas-Gebietes, bedient sich kleinerer Schiffe, die zwar keine Senior*innen transportieren dürfen, dies gegen viel Geld aber doch tun und kommt schließlich im Schiff einer falschen Nonne unter, die über die Flüsse tingelt und Bibel-e-Books verkauft. Sie befreunden sich, teilen sich die Arbeit und nehmen ab und zu bewusstseinserweiternde Drogen in Form von blauen Augentropfen. 

Ich liebe visionäre Filme, das wird auch immer so bleiben. Die Inszenierung ist einfach, aber man bekommt auch viel von dem semi-aquatischen Lebensraum der Amazonas-Flüsse und dem Leben auf den Booten zu sehen. Auch eine Krokodil-Schlachterei wird gezeigt. 

Die Dystopie einer nahen Zukunft wird nicht spektakulär inszeniert, sondern mit wenigen, klug gesetzten Mitteln glaubhaft gemacht – vom Altenabschleppwagen bis zur Marktfrau, die nebenbei erwähnt, ein Junge habe seinen Opa versteckt und sei verhaftet worden“, so epd-film.

Freitag, 31. Oktober 2025

Bruxelles und das Atomium

Slina Hotels Brüssels (Doppelzimmer mit Bad, 59 €/Nacht). Hier kommt man nur rein, wenn man aus einem E-Mail-Link eine Webseite aufrufen kann, die die "Schlüssel"  enthält. Es läuft ohne Codes.

Ich war zuvor noch nie in Brüssel, weshalb ich die Route über die mir zuvor ebenfalls unbekannte französische Stadt Lille gewählt habe.

Brüssel hinterließ einen Multi-Kulti-Eindruck bei mir, um nicht von ausgewachsenen Parallelgesellschaften arabisch-afrikanischen Backgrounds dort zu sprechen; das kann aber auch am Stadtteil Anderlecht liegen, wo mein Hotel war. Viel Müll dort am Straßenrand fiel mir auch auf.

Nach meiner Ankunft ging ich die City. "Grande Place" ist dort die Hauptdestination mit alten, prunkhaften Bauwerken:



Nahebei kommt man auch durch eine überdachte, noble Einkaufspassage:



Ansonsten gibt es auch noch andere sehenswerte Plätze oder Kirchen dort:



Die wirklich bedeutende Attraktion Brüssels ist aus meiner Sicht jedoch das 1958 eröffnete Atomium, der Grundstruktur eines kubischen Kristalls nachempfunden:



Es liegt im nördlichen Stadtteil Laeken, man muss/sollte die Metro nehmen. Die Metro ist "einfacher" als die von Paris, man kann problemlos einen Einzelfahrschein kaufen und mit Smartphone bezahlen.

Das Atomium ist nicht nur als Bauwerk etwas Besonderes. Innen ist es auch ein visuell-akustisches Erlebnis. Rolltreppen führen durch die Röhren hoch:



Manchmal denkt man, im Inneren eines Stroboskops zu sein:


... oder in einem Raumschiff:



Den Sound stufe ich mal als oft tangerine-dream-ähnlich ein.

Der Ort war gut besucht, aber nicht überfüllt, ich kam relativ schnell an eine Eintrittskarte (14 € im etwas ermäßigten Seniorentarif). 

Südöstlich des Atomiums schließen sich größere Parks an:


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Dort liegen auch königlich genutzte Schlösser, die nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

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Ich bin jetzt wieder in Köln, zockelte heute über Lüttich und Aachen mit drei Zügen zurück.

Mittwoch, 29. Oktober 2025

Lille und seine Gemäuer

Lille City Hotel, Lille (Zimmer mit Bad, 63 €/Nacht)

Lille hat mehr alte Bausubstanz im Stadtbild als etwa Köln. Die Bahnhofsstraße überrascht allerdings mit postmoderner Gestaltung:


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In Vieux Lille gibt es einige auch gastronomisch belebte Straßen:





Verstreut liegen noch einige Kirchenkomplexe im Stadtgebiet:







..... und es gibt noch den Rathausplatz:





Von Interesse für mich war vor allem die Vauban-Zitadelle aus dem 17. Jahrhundert, die als architektonisches Meisterwerk gilt:


Screenshot aus OsmAnd-App

Wie auch andere Zitadellen nutzt das Militär diese Anlage immer noch, d.h. das Zentrum der Anlage ist nicht zugänglich. 


Ansonsten kann man aber gut dort zwischen den Festungsmauern herumlaufen, es ist sozusagen Naherholungsgebiet mit vielen Spaziergänger*innen und für den Waldlauf geeignet.


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Es gibt auch alten Baumbestand:


Wenn man unten herumläuft, erschließt sich einem der Grundriss der Anlage allerdings kaum.

Ansonsten bin ich heute mal wieder ziemlich nass geworden. Es goss schlimm am frühen Nachmittag. Ich verlasse morgen Frankreich und fahre nach Brüssel. Dort war ich noch nie, und das Ziel ist, wenigstens das Atomium anzusehen. 

Damit nähert sich die Reise dann ihrem Ende. Ich meine, gut im Regen spazieren gehen, kann ich auch in Köln - und es kostet mich nicht 90/100 € am Tag zusätzlich.

Dienstag, 28. Oktober 2025

Zwischenstopp Paris

Hotel Le Faubourg Opera (Zimmer mit Bad und Frühstück, 69 €/Nacht). Das beste Frühstück auf dieser Reise, aber echt, das Wasser beim Duschen darf schon etwas wärmer sein.

Eine Stadt wie Paris lässt sich natürlich nicht in zwei Tagen erkunden. Aber ich war immerhin 1979 und irgendwann in den 1990er Jahren schon mal in Paris. Beim ersten Mal machte ich den Fehler vieler Tourist*innen, hetzte per Metro von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und bekam von Atmosphäre nichts mit. Beim zweiten Mal war ich schon klüger, war vielleicht nur in Montmartre. Es war sommerlich und sehr schön, durch die Straßen zu schlendern.

Diesmal, zumindest in diesem Oktober, war es deutlich zu kühl. Dicker eingepackt, saßen dennoch viele Menschen draußen. Es schien auch verhältnismäßig oft die Sonne. Merkwürdigerweise hatte ich vor allem den Wunsch, über die Brücke Pont-Neuf zu gehen, sicher, weil ich den Film "Die Liebenden von Pont-Neuf" (1991), eine eher düstere Liebesgeschichte im Clochard- Milieu, vor etwa 9 Monaten mal wieder anschaute. 


>Blick auf die Seine und Pont-Neuf<

Der Zug fuhr bis zum Bahnhof Paris-Austerlitz. Da ist man schon praktisch an der Seine. Ich ging durch den Botanischen Garten, später über die Brücken auf die Seine-Inseln, vorbei an Notre Dame (x100 m Schlange für Besichtigung) und dann über die Ponte Neuf. Es ist die älteste Seine-Brücke von Paris, aber soo toll ist sie nun auch wieder nicht, zumal es keine Fußgänger-Brücke ist.

Später ging ich durch den Louvre, ein schon beeindruckend pompös-größenwahnsinniges Gebäude-Ensemble. Klar, die Schlange für das Kunstmuseum war auch x100 m lang. Aber dort wollte ich sowieso nicht rein, ich war 1979 schon enttäuscht von der Mona Lisa. Damals gab es die Glaspyramide im Innenhof noch nicht, sie ist seit 1989 der Haupteingang ins Museum, geschaffen nach einem Plan des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei:



Ich ging dann noch ein paar Kilometer bis zum Hotel, welches ich bewusst in der Umgebung des Gare de Nord auswählte.

Am nächsten Tag standen Sacre Coeur, Arc de Triomphe mit Avenue des Champs-Elysees und noch mal das Seine-Ufer mit seinen Gärten auf dem Programm.

Sacre-Coeur war ziemlich überlaufen. Ich weiß, ich ging schon mal die Treppe hoch, lohnt sich wegen der Aussichtsterrassen. 



Aber war ich schon mal in der Kirche oder gar oben in der Kuppel? Das hätte ich diesmal gemacht, aber x100 m Schlange davor. Place du Tertre, nahebei, ebenfalls ziemlich voll. Dort kann man sich von Künstlern porträtieren lassen:



Danach benutzte ich die Metro zum Arc de Triomphe. OK, ziemlich teuer, 7 € kostete mich das, obwohl ein Ticket mit 2.50 € im Grunde noch günstig wäre. Nur, man kann keinen Einzelfahrschein kaufen, braucht mindestens eine aufladbare Karte, die ihrerseits 2 € kostet. 

Arc de Triomphe, da war ich auch schon mal und würde vermuten, dass es dort immer noch genauso aussieht, eher nicht ansprechend, zu viel Verkehr:



Gleiches gilt für die dort endende Avenue des Champs-Elysees, welche mindestens eine 5-spurige Straße ist, auch wenn die beidseitigen Fußwege bestimmt jeweils 15 m breit sind. Historisch betrachtet, stimmt das nicht so ganz, denn die Fußwege wurden 1993 verbreitert und es gibt alte Fotos, die eine mindestens 8-spurige Straße zeigen. 

Im letzten Drittel wird die Champs-Elysees von Parks umgeben, durch die man gut spazieren kann, bevor sie am Obelisque de Louxor endet:



Es schließen sich weitere Parkanlagen an, die mit dem Jardin des Tuileries am Louvre enden. Dort sind viele Spaziergänger*innen unterwegs. 

Ein Abstecher führte mich am Grand Palais und Pavillon Ledoyen vorbei bis über die Seine zum Musee de l'Armee. Letzteres hätte ich vielleicht gern besucht, aber es ist teuer (17 €), und ich hatte vor allem auch zu wenig Zeit für Museen. 


>Gran Palais (oben) mit Kunstobjekt, unten "Bouquet of Tulips" von Jeff Koons am Pavillon Ledoyen<


"Les Halles", ein riesiges Geschäftszentrum, nahm ich auch noch kurz in Augenschein: 


Straßenkunst, Murals, sah ich ansonsten eher selten:



Es gibt sicher noch viele andere sehenswertes Orte.