Freitag, 8. August 2025

Pilzwanderung Arloff - Wald - Bad Münstereifel

Am letzten Sonntag. Schönes Wetter. 19 Grad. In Anbetracht des vielen Regens zuvor dachte ich mir, mal nach Pilzen zu schauen. Instagram zeigt Pilzfunde - allerdings eher nicht hier im Westen Deutschlands. 

In meine favorisierten Pilzgebiete war allerdings nicht zu kommen, da weder die Bahn Richtung Kall (Eifel), noch die Bahn Richtung Linz (Westerwald/Rhein) fuhr. Deshalb entschied ich mich wieder für Bad Münstereifel (Eifel). Da fährt die Bahn seit 4/5 Jahren zwar auch nicht hin, aber die Busverbindung hat sich als gut herausgestellt.

Ich stieg zwei Stationen vorher in Arloff aus, ging dort durch den Ort. Man kann an der Burg Arloff vorbeikommen:


Wahrscheinlich ein Mühlenbauwerk, davor die Erft:


Weiter links vom Bildausschnitt gab es mal eine Fußgängerbrücke über die Erft, die wohl beim Hochwasser weggerissen wurde. Fußgänger interessieren jedoch niemanden in der Politik, Hauptsache die Autos können fahren. Bestimmt 600/700 m Umweg für mich.

Vorbei an Rindern....


Richtung Wald ....


Unter Eichen fand ich diesen angefressenen "gelben Steinpilz":


Weiter ging es durch den Wald, der durchaus sehr heterogen war -  Kahlschlagflächen, auf denen wohl mal Fichten wuchsen, inklusive. 

Ich ging über den knapp 403 m hohen Arloffer Berg, bevor ich Richtung Bad Münstereifel in westliche Richtung abbog.

Einen schönen Parasol-Schirmpilz fand ich noch:




Das war es dann aber auch mit den Speisepilzen. Aber als gebratene Beilage zu meiner Dorade mit gebratenen Zwiebeln und Süßkartoffeln reichte das auch.

Diesen Täubling fand ich auch noch:


Ich nahm ihn aber nicht mit. Täublinge muss man roh probieren. Es gibt sehr viele Arten mit unterschiedlichen Hutfarben, die wiederum nichts über die Genießbarkeit aussagen. Der Pilz schmeckte nicht neutral-mild, fand ich, deshalb nahm ich ihn nicht mit. Giftig sind sie nicht, aber sie können ein Essen versauen.


Durch den Schleidpark ging ich dann nach Bad Münstereifel rein, zum Bahnhof, wo auch der Bus abfährt:


Keine Probleme mit Bus und Bahn. Wieder zurück in Köln, trank ich erst einmal in der "Torburg" ein Weizenbier. Es wurde schon dunkel, Pilze putzen und Fisch braten, machte ich dann danach. Naja, eine Mitternachtsmahlzeit kann schon mal vorkommen bei mir.


>Wanderroute, aufgezeichnet mit der App "Komoot", 12.3 km, 260 Höhenmeter hoch, 200 Höhenmeter bergrunter<

Montag, 28. Juli 2025

Wanderung "Sophienhöhe"

Ich wollte noch mal zur Sophienhöhe. Ich war vor gut einem Jahr dort (Bericht). Perspektivisch komme ich wohl bald nicht mehr dort hin, weil diese Touren von der nächstgelegenen Bahnstation aus (Krauthausen oder Selgersdorf) mindestens 20 km lang sind. Besser wäre es sowieso, sie mit einem E-Bike zu machen.

Die etwa 200 m hohe Abraumhalde des Braunkohle-Tagebaus Hambach liegt an der Bahnstrecke "Düren - Jülich". Ich stieg an der Station Krauthausen aus. Von dort geht man über die Kohl- und Getreidefelder der Bördenlandschaft Richtung Sophienhöhe, am besten nach Hambach am Fuße der Halde:

Das sind leider schon ca. 4 km Weg, recht einsame Wege. 

In Hambach gibt es ein Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert:


Das Gelände des Schlosses kann man praktisch unrunden. Es gibt dort auch Walnussbäume:


Nach Querung der Landstraße kommt man zum Haldenfuß und es geht bergauf durch Wald. Bald ist man am Hambacher See:


Man sollte/kann dann einen Waldweg zum Inselsee wählen:


Viel von den Fröschen im Mai war nicht mehr zu hören. Es gibt dort allerdings auch Graureiher. Weder um den Hambacher See noch um den Inselsee führt ein ufernaher Weg.


Im Prinzip gibt es nur einen, vielleicht auch zwei View-Punkte.

Man sollte dann einen Weg zur "Goldenen Aue" einschlagen. Diese östlichen Bereiche der Halde haben ein geringeres Rekultivierungsstadium erreicht, sind offen, auch wenn die Ginsterbüsche und andere Sträucher und Bäume wohl von Jahr zu Jahr an Höhe zulegen:


Später hat man dort Aussicht ins Umland:

Im zentralen Bereich dieses Gebietes gibt es zwei Flachwasserseen, die nur nur durch einen Weg getrennt sind.


Wie man hier sieht, grasten dort, nicht eingezäunt, Pferde.


Im Moment ist das dort ein wirklich sehr malerisches Gelände. Ich könnte mich dort Stunden aufhalten, nur leider ist der Weg zurück noch weit. Nicht weit entfernt kann man auch zur Böschung des zukünftigen großen Tagebau-Sees gehen. Der Blick lohnt in jedem Fall:


Zurück geht man dann auf der Halde durch Wald. Es gibt auch noch einige Kunstwerke zu sehen:


Die Wege durch den Wald sind eher mäßig interessant, weil oft zu breit. Am Rande ist die Halde steiler, es geht serpentinenmäßig runter, und der Wald ist in den unteren Bereichen älter als oben. Zurück nahm ich den Weg über Daubenrath nach Selgersdorf. Er führt am Waldrand des Forschungszentrums Jülich vorbei. Auch dort begegnet man kaum Menschen. Aber es gab einige hübsche Rinder zu sehen:


 Der Zug in Selgersdorf (B) kam pünktlich.    


>Wanderroute, aufgezeichnet mit der App "Komoot". 19.5 km, 300 Höhenmeter bergauf, 310 Höhenmeter runter<

Sonntag, 20. Juli 2025

Im Kino: Der Salzpfad

Ein Wanderfilm gehört natürlich in diesen Blog. Die britische Regisseurin Marianne Elliott inszenierte diese Verfilmung eines im Jahr 2018 veröffentlichten erfolgreichen autobiographischen Romans von Raynor Winn. 

Der Film handelt von einem älteren britischen Ehepaar, das Hof und Existenzgrundlage verliert, eine schlimme ärztliche Diagnose (für den Mann) bekommt und sich – trotz mehr als knapper Geldmittel - aufmacht zu einer längeren Küstenwanderung im Südwesten der britischen Insel (South West Coast Path). 

Der Film trifft den Nerv unserer Zeit, in der sich viele Menschen während/nach Corona aufgemacht haben, die Welt zu Fuß zu erkunden, um ihre Nerven zu beruhigen und gleichzeitig auch Abenteuer in der Natur zu erleben. 

Geboten werden schöne Bilder vom Wanderweg, einige Kämpfe mit den Unbilden der Natur, zumal man auch im Zelt schlafen muss, reliefbedingte Erschöpfungsphasen, ein paar Rückblenden und Ausblicke. Gezeigt wird ein Paar, das harmonisch gemeinsam erstarkt und an der Aufgabe wächst.

Das Werk verzichtet bewusst auf Sentimentalität. Es konzentriert sich ganz auf das Echte, auf die Ängste und Sorgen, auf die Erschöpfung, aber auch auf die Hoffnung“, meint kino-zeit. Dennoch ist es aus meiner Sicht vielleicht nicht die umwerfend packende Filmstory geworden. Es fehlt wahrscheinlich an inszenierter Rafinesse.