Das Lotus Hotel musste ich leider verlassen, weil es ab Samstag ausgebucht war. Auf der Straße sprach mich dann ein H'Mong-Frau an und schlug vor, zu ihrem Dorf zu wandern und dort zu übernachten. Sie heißt Xi. Gute Idee! Meine Reisetasche vertraute ich einem von ihr engagierten Moped-Fahrer an und dann wanderten wir los. 4 Stunden, hier über den Berg rüber ins Nachbartal.
>Einfach ihr folgen<
Das war sehr schön, auch wegen dem wechselhaften Wetter. Mitunter gingen wir im Minutentakt mal in Wolken/Nebel, mal in der Sonne.
>Immer weiter ihr folgen - wo auch immer es genau hingeht<
>Xi zeigt eine Reis-Pflanze<
>Unterwegs pflückten wir auch Beeren, später - noch nicht an diesem Tag - sammelten wir auch Anderes ein, um die Vorräte des Hauses aufzustocken:<
Hau Thao - der Name des Dorfes. Der Weg zu Xi's Haus wurde insbesondere auf den letzten 100 m anspruchsvoll. Man musste einen von Erosionsrinnen zerschnittenen schlammigen Hohlweg hoch und dann über allerlei Hindernisse balancieren.
>Der Weg zum Haus<
>Dieses Bild entstand auf der Abreise. Xi hat sich meine Reisetasche auf ihren Bastkorb geschnallt. Sie ist sowieso wesentlich trittsicherer als ich<
Das Haus von Xi: aus Brettern gebaut wie eine große Scheune, Blechdach, manchmal mit eingezogener Decke, auf der Vorräte gelagert wurden. Boden aus gestampftem Lehm, offene Feuerstelle im Lehmboden eingelassen, Küche, diverse Schlafräume mit Betten, gebaut aus Bambusstangen - ausgestattet mit Moskitonetz (fand ich gut).
>Xi's Haus, ihr Garten jenseits des Bambuszaunes<
>Die Feuerstelle zum Kochen, Aufwärmen im Winter<
Eine spezielle Herausforderung: Bad/Toilette, eine kleine Hütte, zwei nicht so leicht überwindbare Terrassenstufen tiefer unweit des Schweinestalls. Dort eine Tonne mit Wasser drin und ein kleiner Schöpfkübel.
>Bad/Klo<
Direkt vor dem Haus liegt ein mit Bambusstangen eingefriedeter Garten, in dem vorwiegend Mais- und Bohnenpflanzen wuchsen, aber auch die ein oder andere Pflanze, die man in getrocknetem Zustand rauchen kann. Hinter diesem Garten geht es über Reisterrassen ziemlich steil runter:
Die Reisterrassen werden noch oft mühsam mit Wasserbüffeln gepflügt:
Die Wasserbüffel wiederum brauchen viel zu fressen. Das Futter muss teilweise aus den höheren Berglagen ebenfalls mühsam herantransportiert werden:
>Eine Frau transportiert Futter für die Wasserbüffel.<
Dann hätten wir da noch Xi's Familie: Ehemann Su, sowie die Töchterchen Nhanh und Wang und das Söhnchen Cau. Ferner gab es eine Muttersau und sieben kleine schwarze Schweinchen und eine Henne mit diversen Küken, vielleicht auch ein paar Gänse. Manchmal waren auch ein Hund und eine Katze da, ich glaube aber nicht, dass sie zum Haushalt gehörten.
>Xi's Schweinchen<
>Der Schweinestall<
>Die Hühner von Xi<
Abends kamen diverse Verwandte vorbei. Von der Unterhaltung habe ich natürlich nichts verstanden. Aber Xi spricht etwas Englisch, sonst wäre ich ihr wohl kaum gefolgt. Das Essen, zunächst mittelprächtig, weil ich nicht gefragt wurde, was es geben sollte. Da waren dann diverse Sachen wie Tofu und Schweineschwarte dabei, die ich nicht mag. Aber die Tee-Versorgung war von Anfang an zufriedenstellend. Logisch, Sachen wie Kaffee, Cola, Bier gab es da nicht. Dafür Reisschnaps, auch schon zum Frühstück mal ein Gläschen. Und die Rauchwaren waren exzellent.
Mit den Kindern machte ich dann noch einen Abendspaziergang bergauf. Es war dort aber nicht so interessant, degradierter Wald, Gestrüpp.
Interessant war mehr, den Kindern beim Spielen zuzusehen. Gekauftes Spielzeug haben sie nämlich nicht. Sie spielen trotzdem, mit Steinen, mit Käfern oder bauten Häuser aus Ästchen und Blättern:
>Von den Kindern gebautes Haus<
>Abendsonne über Hau Thao<
27.04.2013, 22:30 Uhr, 23.4 Grad, 87 % Luftfeuchte.
28.04.2013, 09:45 Uhr, 21.5 Grad, 91 % Luftfeuchte.
28.04.2013, 18:40 Uhr, 22.0 Grad, 88 % Luftfeuchte.
29.04.2013, 10:15 Uhr, 21.8 Grad, 85 % Luftfeuchte.
Ich schlief ziemlich gut - begleitet vom Gezirpe der Insekten, Gewitter, viel Regen, der auf das Dach prasselte.
(number of photos reduced, 02/2025)
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