Am folgenden Tag machte ich mit dem Familenvorstand eine Moped-Tour in Richtung einer 22 km entfernten Höhle bei einem Dorf namens Kho Muong.
Ziemlich zu Anfang kamen wir schon an Essstäbchenfabriken vorbei, aber die standen auf dem Rückweg noch mal auf dem Programm.
>Essstäbchenfabriken - ich glaube, der Ort heißt Ban Eo Ken<
Der Weg zur Höhle führte weitgehend durch degradierten Regenwald in halber Höhe eines tiefen Tales entlang. Der Ausblick auf die gegenüberliegenden Berge, die zum Pu Luong Naturschutzgebiet gehören und auf die unten im Tal liegenden Dörfer war mitunter beeindruckend. Die Straße war recht neu und kaum befahren. Es gab nur vereinzelt Stelzenhäuser am Rande.
>Unterwegs besuchten wir diese Fischfarm; unten auf dem Bild hat sich mein Guide und Fahrer photogen postiert<
>Der Loose-Reiseführer sagt über diese Berge im Pu Luong Naturschutzgebiet, dass man kaum ein wildes Tier zu Gesicht bekommen wird, weil die Tiere, die den Kochtöpfen der Dorfbewohner entkommen konnten, sich tief im Wald verstecken. Mir kam aber nicht zu Ohren, dass sich die Dorfbewohner nun nach anderer fleischlicher Kost, etwa arglosen westlichen Touristen, umsehen würden. Vielmehr soll es sogar organisierte Mehr-Tages-Wandertouren durch diese Dörfer geben. Man findet darüber auch etwas im Internet<
>Der Verfasser ist auch mal wieder auf einem Bild. Ich muss das nicht unbedingt haben, aber die Vietnamesen spielen auch mal gern mit den Digicams rum<
>Ausnahmsweise mal halbwegs intakter Regenwald<
Nahe bei der Höhle zweigt ein steiler Weg nach unten ab und führte zum H'Mong-Dorf Kho Muong. Diesen Weg musste ich zu Fuß gehen, da er zu problematisch zu zweit auf dem Moped war (ein Glück, dass auch der Fahrer das so gesehen hat).
>Blick Richtung Kho Muong<
Das Dorf lag dann am Rande eines mit Reisfeldern besetzten Talkessels. Steile Kalkkuppen schlossen den Talkessel ein. Ein kleiner Fluss führt in Richtung Höhle.
>Kho Muong<
Die Höhle war groß, aber wir erkundeten sie nicht annähernd. Ein
zweieinhalb km langer Weg, der teilweise durch Wasser führt, soll zu
einer weiteren Höhle führen, in der es eine Knochenstätte geben soll.
Sicher interessant, aber zu gefährlich für mich wegen mangelnder
Trittsicherheit.
Am einzigen Shop entlang dieser Straße kehrten wir ein. Mein Guide kaufte die Ingredienzien für eine Nudelsuppe ein, die er dort dann selbst herstellte. Ansonsten sah dieser Laden ungefähr so aus, wie man sich einen Grenzland-Laden am Rande der Zivilisation vorstellt. In Haufen lagen Naturprodukte wie medizinische Hölzer, Wurzeln und getrocknete Blätter auf dem Boden rum, und an Produkten gab es nur das Notwendigste; aber z.B. auch kalte Cola-Dosen.
Am besten an der Tour fand ich aber - noch bevor wir in das lange Tal einbogen - ein kleines "Gewerbegebiet" bei Ban Eo Ken, in dem ca. 6 kleine Essstäbchenfabriken mit jeweils 10 - 15 Angestellten die Stäbchen fabrizierten. Da die Fabriken offene Seitenwände hatten, konnte man sich das genau angucken. Maschinen zerlegten die Bambusstangen, Mädchen verpackten die Essstäbchen zu konfektionierten Größen oder fegten den Boden. Alles sah etwas archaisch aus.
>Unterhalb der Essstäbchen-Fabriken fiel ein steiles Ufer zum Fluss ab, dem Suoi Pung River<
>Dieses Bild zeigt pausierende Bauarbeiterinnen<
30 Dollar musste ich für die Tour zahlen. Fahrtechnisch war sie allerdings auch anspruchsvoller als meine Moped-Tour in Ninh Binh.
Abends war es deutlich ruhiger als am Samstag. Eine Gruppe hatte zwar auch eine Fete gebucht, aber der Lärmpegel war deutlich verträglicher. Leider gab es aber kein Gewitter, und es war nachts dann ziemlich warm. Der Schlafsaal hatte aber immerhin sogar Deckenfans. Diesmal schlief ich als einziger im großen Saal.
22:00 Uhr, 28.7 Grad, 79 % Luftfeuchte.
(updated 05/2013)
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