Nach Sa Pa schaffte ich es gestern nicht mehr, denn ich hätte wieder einen sehr frühen Bus nehmen müssen. Ich schlief jedoch lieber länger und nahm dann einen Bus nach Dien Bien Phu. Da wollte ich nicht hin, jedoch wurde mir erklärt, es sei sinnlos, in Tuan Giao auszusteigen, weil auf der Straße direkt nach Muong Lay keine Busse verkehren würden.
Ich bin nicht sicher, ob das so stimmt, blieb aber im Bus und fuhr dann über Dien Bien Phu nach Muong Lay. Ein bestimmt 100 km langer Umweg, und die ganze Aktion dauerte rd. 7 Stunden. Die Busse waren nicht voll besetzt, also hatte ich kein Problem mit der Beinfreiheit. Aber es war ziemlich heiß - und da hilft dann auch der Fahrtwind nur noch bedingt, der durch die Busse zieht. Man döst oft ein. Aber besser als Aircon ist es allemal.
>Mein Bus nach Dien Bien Phu, Rastpause<
Dien Bien Phu - nahe der laotischen Grenze - ist ein bedeutsamer Ort für Vietnam und auch für französische Touristen. Hier fand eine der militärhistorisch bedeutendsten Schlachten des 20. Jahrhunderts statt. Als Folge der schweren Niederlage der Franzosen, verliert Frankreich 1954 seine Kolonie Französisch-Indochina. Kambodscha, Laos und Vietnam werden unabhängig. Es gibt aber lt. Reiseführer nicht übermäßig viel zu sehen. Schützengräben, Geschütze, Bunker, Museum. Der Bus fuhr durch die Stadt, und diese erschien mir auch nicht besonders bemerkenswert. Um die Orte der Schlacht nachzuvollziehen, hätte ich hier 2 Nächte Station machen müssen, denn die Festungsanlagen liegen kilometerweit auseinander. Und das bei dieser Hitze - nein.
Landschaftlich war es besonders anfangs um Tuan Giao am interessantesten, weil hier markante Kalkfelsen das Landschaftsbild prägten. Später dominierten tiefe Täler und lange weichgeformte Bergrücken, die häufig gerodet waren.
Muong Lay - hier entsteht eine Stadt. Ein Stausee wird geschaffen, 2 Brücken überqueren diesen, hier entstehen die Stadtkerne und Märkte. In 5, besser wohl in 10 Jahren, kann es lohnen, sich das Ergebnis anzusehen. Im Moment ist es noch zu unfertig.
>Muong Lay, Blick von einer Brücke zur anderen. Hier, wo Muong Lay entsteht, gibt es den Stausee noch nicht.<
>Wasserrinnen führen runter zum zukünftigen See; heute noch gerne zur Abfallentsorgung genutzt<
Aber es gibt auch schon einige Hotels. In dem Hotel nahe dem Busbahnhof stieg ich ab (10 Dollar/Nacht, mit Aircon), nachdem ich mich mit einem Moped erst einmal über die zwei Brücken habe fahren lassen. Hätte ich dort irgendwo mehr Stadt gesehen, wäre ich woanders abgestiegen.
>Blick in Richtung Hotel (weißes Gebäude)<
>Das Hotel mit der Brücke<
Vietnam ist manchmal echt schwierig, wenn sie kein Wort Englisch verstehen. Einen normalen Kaffee zu bestellen, kann ein unlösbares Problem werden, weil sie hier häufig nur Eiskaffee trinken - und ein Vietnamesisch-Lexikon habe ich auch nicht dabei. Jedenfalls, es lässt sich auf dieser Reise nicht vermeiden, den ein oder anderen Eiswürfel zu konsumieren, auch wenn in dieser Hinsicht Misstrauen generell angebracht ist.
17:20 Uhr, 32.5 Grad, 69 % Luftfeuchte.
In dem Café, in dem ich saß, gab es mal wieder massenhaft gefangene Tiere, 5 oder 6 Vögel in Einzelkäfigen, auch ein Eichhörnchen und einen angeketteten Affen. Außerdem liefen bis zu 3 Ratten immer wieder mal zwischen den Stühlen umher. Es gelang mir dennoch kein scharfes Foto, weil sie zu unruhig waren.
>Ratte zwischen den Stuhlbeinen<
Auf dem kleinen Markt war ich mal kurz. Abgeflämmten Hund habe ich dort im Angebot einer Frau gesehen.
>Markt, Muong Lay<
Abends aß ich am Markt eine Portion sardellenähnlicher Fische mir Reis und Grünzeug sowie Suppe und trank Hanoi-Bier dazu - das kostete 70.000 Dong, ca. 2,50 € . Aber das ist hier auch eine ziemlich abgelegene Gegend, wo kaum ein Tourist halt macht.
>Am Busbahnhof in Muong Lay<
(updated 05/2013)
Vielen Dank für deine interessanten Reiseberichte! Ich lese auch hier sehr gerne mit, zumal mich ein asiatisches Land auch als Reiseziel reizen würde...
AntwortenLöschenDir weiterhin eine spannende Reise und dass du gesund wieder kommst,
herzliche Grüße,
joos