Montag, 28. November 2016

Die laotische Grenze bei Huai Kon / Muang Ngeun

Nan verließ ich an nächsten Morgen. Der altersschwache Minibus fuhr eine halbe Stunde verspätet los und brauchte rd. 3 Stunden nach Huai Kon. In der bergigen Gegend ging es zum Teil nur mit 10 km/h bergauf.

Am Ziel trank ich erst mal einen guten Kaffee (wird hier immer mit einem zusätzlichen Glas Tee serviert). Dann ging ich zur Thai-Border, den Ausreisestempel abholen. 800 m weiter liegt der Laos-Grenzposten. Ein zufällig gerade ankommender Pritschenwagen brachte mich dorthin.


>Grenze zwischen Thai- und Laos-Posten<

Dort galt es, die Formulare für das Visum auszufüllen. 30 US-Dollar kostet das. Der Posten fragte mich noch, ob das US-Dollar-Scheine wären. Ich sagte "ja". Ein Photo von mir wurde gemacht, dann bekam ich das Visum in den Reisepass eingeklebt und die Stempel.

Hinter dem Grenzposten zunächst das große Nichts. Kein Fahrzeug in Sicht, niemand dort. Später kam ab und zu ein Fahrzeug vorbei. Nach ca. nur 30 min. kam jedoch ein Pritschenwagen (Tuk Tuk). Ich bat den Fahrer, mich zum Markt in Muang Ngeun zu bringen. Dort wollte ich laotisches Geld eintauschen. Es gab dort sogar einen Visa-tauglichen Automaten, aber (natürlich?) kaputt. Also die klassische Tour bei den Marktfrauen, funktionierte tadellos.


>Muang Ngeun<

Dann hätte ich gern einen Bus nach Pakbeng gehabt. Im Laufe der Zeit wurde mir deutlich gemacht, dass heute keiner mehr kommen würde. Ich harrte noch einige Zeit an der Straße aus, aß eine typisch laotische Nudelsuppe, kaufte später noch ein Hühnerbein vom Grill und ein Beerlao. Das erstbeste Guesthouse suchte ich dann auf, obgleich es nicht übermäßig vertrauenserweckend aussah.

Vongsengkeo Guesthouse, Muang Ngeun, ca. 8 €/Nacht, mit Bad und Fan, kein Moskitonetz. Den Fan brauchte ich nachts gar nicht, weniger als 26 Grad, zu kühl für Wind. Moskitos waren kein Problem. Ausserdem kaufte ich in Phrae bereits eine Pestiziddose, mit der ich problematische Verstecke abspritzte (unter dem Bett, Vorhänge etc.). Auch war es in der Unterkunft ruhiger als erwartet, denn die Musik, die gegen 18:00 Uhr noch relativ laut war, wurde leiser. Hähne weckten mich am nächsten Morgen. Abends ging ich noch kurz durch den Ort, aber hier gibt es definitiv gar nichts zu sehen.


Am nächsten Morgen ließ ich mich zum Busbahnhof bringen, der wie ich herausfand, mehrere Kilometer außerhalb von Muang Ngeun liegt.


Um 12:00 Uhr fährt hier der einzige Bus des Tages nach Pakbeng. 3 Stunden Wartezeit. Zeit zum Frühstücken. Nudelsuppe gibt es hier nur. Zeit, auch noch in meinem Roman zu lesen oder die Hühner zu beobachten, die den Reissack eines Reisegastes entdeckten und ein Loch reinhackten.


Die Uhren ticken in Laos besonders langsam, nichts Neues, vielleicht sogar der wichtigste Grund, hier hinzufahren.

2 Kommentare:

  1. Sabaydee Treibgut,
    da hat es ja doch ganz gut geklappt mit dem Grenzuebergang, habe mit grossem Interesse den Reisebericht besonders der beiden letzten Tage gelesen. Da werden bei mir Erinnerungen wach, auch was die Entschleunigung betrifft. Sind Unterschiede zur Reise in 2006 zu spueren, aber auch im Verhalten der Laoten?
    Alles Gute und weiterhin intressante Erlebnisse
    hercle

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  2. Finde ich auch super, dass es überhaupt klappte. Hätte ich vorher gewusst, dass nur ein Bus um 12 Uhr fährt, hätte man die Sache noch optimieren können. Aber diese Information findet sich ja noch in keinem Reiseführer oder sonstwo. Andererseits hätte es mir wahrscheinlich auch nichts genutzt, eine Stunde früher anzukommen, weil mir noch zu viele andere Infos fehlten.

    Ich weiß noch nicht so, ob sich sehr viel geändert hat. Wahrscheinlich gibt es auch hier inzwischen deutlich mehr Mopeds und TV's. Und Luang Prabang scheint richtig teuer geworden zu sein.

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