Freitag, 5. März 2021

Bücherwelten: Kazuo Ishiguro's Roman „Damals in Nagasaki“

Der Roman (orig.: A Pale View of Hills, 1982) war damals der Debut-Roman des in Japan geborenen, aber schon lange in England lebenden Autors, der 2017 den Nobelpreis für Literatur erhielt. 

In diesem Roman erzählt der Autor von einer Frau, die in England lebt und sich an Episoden ihrer etwa 20 – 25 Jahre zurückliegenden Zeit in Nagasaki in den 1950er Jahren erinnert, während sie Besuch von ihrer in London lebenden Tochter hat. 

In Nagasaki lebte sie damals mit ihrem Mann in einem Vorort und war schwanger. Sie machte dort Bekanntschaft mit einer Frau, die nicht weit entfernt mit ihrem kriegsbedingt psychisch etwas gestörten Töchterchen in einer Hütte am Fluss lebte. Diese lockere Freundschaft, die wohl mehrere Monate anhielt, steht im Zentrum des Romans. 

Der Roman gibt einen tiefen Einblick von japanischen Umgangsformen, Rollenverständnissen und kriegsbedingten Umbrüchen in der japanischen Gesellschaft, obgleich das zeitlich und örtlich sowie auf wenige Personen stark fokussierte Geschehen nur einen „Splitter“ von Eindrücken liefert. 

Der historische Kontext wird im Roman kaum beleuchtet, auch erfährt man nicht, wie die Frau nach England kam und was mit ihrem Mann passiert ist. Eigentlich erfährt man nur, dass damals irgendwann eine Bombe gefallen ist und diese alles verändert hat. 

Einige von Ishiguro's Roman wurden verfilmt. Im Kino gesehen habe ich aber nur „Alles was wir geben mussten“ (2010), ohne dass dieser Film einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließ. Das Buch sollte ich allerdings wohl mal lesen. 

Mehr zum Autor könnt ihr natürlich bei wikipedia nachlesen.

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