Sonntag, 10. Dezember 2023

Im Kino: Auf dem Weg

Vor einigen Jahren habe ich Wanderberichte in diesen Blog integriert, die in der rechten Spalte (Web-Ansicht) unter „Wanderungen um Köln“ zu finden sind. Das von Denis Imbert inszenierte, aktuell im Kino laufende französische Selbstfindungsdrama „Auf dem Weg“ passt dazu perfekt, obgleich es um einen Extremwanderer geht. 

Im Film ist eine gesundheitliche Katastrophe (Sturz) des Protagonisten ausschlaggebend für den Entschluss, nach der monatelangen Regenerierung Frankreich zu Fuß zu durchqueren. Das werden über 1.300 km. 

Was den Film auszeichnet und von diversen anderen „Wanderfilmen“ unterscheidet, die etwa auf dem Jakobsweg spielen, ist der Wille, wenn nicht den direkten, so doch vor allem vergessene und versteckte Wege zu nehmen – und somit den Menschen auszuweichen. Der Wanderer hat Karten dabei, kein Smartphone.     

"Versteckte" Wege nehmen, das mache ich auch gerne (aber früher häufiger), allerdings in Form von Tagestouren. Für Etappenwanderungen braucht es mehr Kondition, und diese hier sind streckenweise schon fast Survival-Wanderungen. Jedenfalls muss man viel besser ausgerüstet sein, Zeltaufbau und Feuer machen beherrschen. Der Film zeigt atemberaubende, oft karge Landschaften, z.B. in der Auvergne. 

Auch die philosophischen Exkurse können mich überzeugen. „Einige wollen in die Geschichte eingehen und andere wollen in der Geografie verschwinden“, notiert er eingangs in sein Tagebuch (zitiert nach epd-film). 

Der Film enthält auch Rückblenden auf sein früheres Leben einschließlich des leichtsinnig herbeigeführten Unfalls. Und der Wanderer trifft natürlich auch Menschen und ist auch nicht immer allein unterwegs. Seine Schwester wandert beispielsweise ein paar Tage mit. 

Insgesamt ein ziemlich guter Film.

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