Donnerstag, 11. Januar 2024

Im Kino: Perfect Days

Wim Wenders ist jetzt nicht so mein Lieblingsregisseur. Es gilt aber als große Ehre, wenn Japan seinen neuen Film ins Oscar-Rennen geschickt hat. 

Der Film spielt in Tokyo und handelt vom Leben eines Toilettenputzers (Koji Yakusho), was den Film schon einmal grundsätzlich für mich interessant erscheinen lässt. Es gibt viele Tokyo-Motive aus unbekannteren Ecken zu sehen. 

Was hier geschildert wird, sind vor allem die individuellen Tagesroutinen des Mannes, wozu neben der Arbeit, in der er mittels Lieferwagen die Toilettenhäuser abklappert, bestimmte Routinen in seinem Haus (Blumenpflege, Frühstück, ...) und bestimmte, häufig besuchte Orte außerhalb (Park, Gaststätten, Waschsalon, Badeanstalt …) gehören. In dem Haus, in dem er wohnt, gibt es anscheinend weder Badewanne/Dusche noch eine Waschmaschine. 

Seine sozialen Kontakte sind spärlich, oft unverbindlich, die Dialoge oft spartanisch, aber plötzlich taucht die ausgerissene Tochter seiner Schwester auf, mit der er einige Tage per Fahrrad unterwegs ist und die ihm auch bereitwillig bei der Arbeit hilft. 

Die gezeigten Toiletten-Anlagen sind übrigens mitunter vergleichsweise ausstattungstechnisch und architektonisch bewundernswert. 

Auch Musik spielt im Film eine Rolle, verfügt sein Lieferwagen doch über einen Kassettenrekorder. 

Eine zarte Liebeserklärung an Japan“, meint cineman. Dennoch gefallen mir Doris Dörrie's Japan-Filme atmosphärisch vielleicht besser.

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