Freitag, 26. April 2024

Im Kino: Amsel im Brombeerstrauch

Wieder ein Asia-Film. Elene Naveriani erzählt nach einem Roman von Tamta Melashvili in ihrem Film von einer älteren Frau, die alleinstehend in einem kleineren georgischen Ort lebt, der nahe an einem größeren Fluss liegt. Am steilen Ufer gibt es Brombeersträucher, die sie gelegentlich aberntet. Außerdem betreibt sie einen eher extensiv frequentierten Krämerladen, dessen Produkte sie gelegentlich von einem Lieferanten aus der Großstadt auffüllen lässt. 

Es regnet viel in diesem Film. Während eines solchen Ereignisses hat sie erstmals Sex mit dem Lieferanten. Diese Gelegenheitsbeziehung müssen sie fortan geheim halten, treffen sich meist an anderen Orten. 

Die Frau hat ein zwiespältiges Verhältnis zu Familie, Ehe und ihren Freundinnen, mit denen sie sich häufig über ihren und deren Familienstatus streitet. Gelegentlich treffen sie sich in irgendwo in ihren Häusern zu Kuchen und Karten spielen. 

Der genau beobachtende Film beschreibt die oft spartanischen Strukturen in Georgien sowohl infrastrukturell als auch familiär sehr treffend. Er hat ein paar Längen und dürfte in erster Linie Kinobesucher ansprechen, die schon einmal dort waren. 

Eine starke Charakterstudie einer Frau, die sich in einer patriarchalen Gesellschaft keinerlei Normen unterwirft und so ihr persönliches Glück findet“, meint epd-film treffend.

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