Dienstag, 1. April 2025

Die Süd-Marokko-Reise, Teil 1: Notizen und Beiträge zur Vorbereitung, in Agadir und Tiznit

Montag, 7. Dezember 2009 

Flug gebucht! 

So, jetzt habe ich den Marokko-Flug im Internet gebucht! Das war eine schwere Geburt, die letzten Wochen - soll ich, soll ich nicht?? Wohin genau? Wie lange? Vielleicht doch ein Gabelflug? Soll ich das Reisebüro einschalten? Ich hatte schon die Nase voll und habe das nun im Hauruck-Verfahren durchgezogen. 284 € "Düsseldorf - Agadir" hin und zurück mit Tuifly, nonstop. Genau 4 Wochen lang soll der Urlaub werden und am 2. März geht's los. 05:50 Abflug, eine etwas bittere Pille, aber was ich sonst gesehen hatte, gefiel mir auch nicht besser. 

Treibgut - Montag, 7. Dezember 2009, 01:40 – Rubrik: Reisen 7 Kommentare

Elisabetta1 - Montag, 7. Dezember 2009, 14:03 bingo! 4 wochen marokko - mein neid fliegt mit! ;-))) toll eine so lange zeit, dort bleiben zu können. hast du schon eine route festgelegt - außer den touri_trampelpfaden? 

Treibgut - Montag, 7. Dezember 2009, 23:50 Route Nein, nicht wirklich. Es lässt sich nicht so gut einschätzen, wie gut man klar kommt und was klimatisch Sinn macht. Auf Touri-Trampelpfaden wandelt man doch fast immer, wo es gewerblich betriebene Unterkünfte gibt, oder? Nach meiner gegenwärtigen Einschätzung ist Casablanca der nördlichste Ort der Reise, womit einige touristische Highlights entfallen und für eine andere Reise aufgespart würden. 

capra ibex - Montag, 7. Dezember 2009, 19:07 nach den Geburtswehen ....... kommt jetzt die Vorfreude :-) Was ist ein Gabelflug? 

Treibgut - Montag, 7. Dezember 2009, 22:57 Gabelflug ... ist, wenn die Rückreise von einem anderen Flughafen startet, also z.B. nicht ab Agadir sondern ab Casablanca. Das hätte sich z.B. angeboten, weil die Busfahrt von Casablanca zurück nach Agadir ca. 8 Stunden dauert. 

capra ibex - Dienstag, 8. Dezember 2009, 23:01 achso, ich dachte schon es wäre, im Gegensatz zu den Billigfliegern, wo es keine Bordmenüs mehr gibt, ein Flug mit full-service inklusive Messer und Gabeln ;-). schlimm mit mir, ich denke anscheinend wirklich immer nur ans essen. ich kann mich erinnern, früher, also bevor es diesen ganzen Sicherheitswahnsinn auf Flughäfen und im Flieger gab, da war es ein Markenzeichen von lauda-air, dass Metallbesteck und kein Plastikbesteck serviert wurde. 

Treibgut - Dienstag, 8. Dezember 2009, 23:56 Ach ja, schön ... wär's übrigens, aber ich befürchte neue "Geburtswehen" - hatte heute Probleme, die darauf hindeuten. 

Grey Owl Calluna (Gast) - Mittwoch, 9. Dezember 2009, 20:08 ....na wenn Du jetzt schon kein so gutes Gefühl hast....??? 

Mittwoch, 6. Januar 2010 

Neuer Schlafsack 

Ich kaufte heute einen Daunen-Schlafsack, der laut Herstellerangaben noch bei - 3 Grad “komfortabel” sein soll und “nur” 1.400 g wiegt. Ich habe zwar schon zwei Schlafsäcke, aber die sind uralt, und ich kann mich gar nicht mehr erinnern, anlässlich welcher Ereignisse ich sie kaufte - sie haben beide jedenfalls relevante Nachteile. 

Den leichteren Schlafsack hatte ich vor knapp 2 Jahren in Jordanien mit. In der Wüste unter freiem Himmel war es schon bei 10 Grad grenzwertig. Das war zu erwarten, es ist eben ein Sommer- bzw. Haus-Schlafsack, und Open-Air-Übernachtungen standen da eigentlich auch nicht auf meinem Reiseprogramm. 

Der andere alte Schlafsack unbekannter Spezifikation ist zwar wärmer, aber eindeutig zu voluminös und schwer und daher nicht mehr Stand der Technik. 

Wie auch immer, den neuen Schlafsack hatte ich schon vor einigen Tagen bei Globetrotter im Internet ausgespäht. Da kann man sich schon 1 - 2 Stündchen mit beschäftigen. Der Kauf im Laden ging dann heute ruckzuck über die Bühne. Der Schlafsack fährt dann im März mit nach Marokko. Wenn man da so im Online-Shop forscht, findet man Schlafsäcke, die bei gleicher Wärmeleistung nur 800 oder 900 g wiegen - aber die haben ihren Preis mit 400 - 500 €, und so viel wollte ich nun doch nicht ausgeben. 

Treibgut - Mittwoch, 6. Januar 2010, 00:30 - Rubrik: At Home 6 Kommentare 

libris - Mittwoch, 6. Januar 2010, 11:46 Meru. Mit Meru habe ich bislang nur schlechte Erfahrungen gemacht, allerdings bei Bekleidung. Ich drück Dir die Daumen, dass der Schlafsack besserer Qualität ist!!! 

Treibgut - Donnerstag, 7. Januar 2010, 00:14 Schlafsack. Die Bedingungen wären jetzt ja geradezu optimal, den Schlafsack auf meinem Balkon auszutesten. Ich habe aber keinerlei Lust, dies zu tun .... und träume lieber weiter von den guten Erfahrungen, die ich vielleicht machen könnte. 

Elisabetta1 - Mittwoch, 6. Januar 2010, 21:03 schlafsack in marokko? wo bleibst du damit? im freien oder in der nähe von häusern oder wie muss ich mir das vorstellen? welches fortbewegungsmittel (außer deinen füßen) benützt du da? wird ja spannend, denke ich! 

Treibgut - Mittwoch, 6. Januar 2010, 23:49 Fragen ... über Fragen, die ich leider jetzt - mangels Plan - nicht so genau beantworten kann. Der Schlafsack soll einen "Notfall" oder eine "mögliche Option" abdecken, z.B. auch im Freien übernachten zu können. Außerdem, wer sagt, dass die Quartiere beheizt oder mit genug Decken ausgestattet sind? Ohne Schlafsack würde ich da niemals hinfahren, dafür weiß ich zu wenig über die Verhältnisse vor Ort, die man antreffen könnte. Üblicherweise benutze ich Busse im Urlaub für den Weg von Ort zu Ort - jedenfalls wenn die Möglichkeiten per Zug begrenzt sind (das wird in Marokko so sein). 

Mahakala - Freitag, 8. Januar 2010, 23:50 Ich finde ja normal rechteckig besser als Mumie. 

Treibgut - Samstag, 9. Januar 2010, 11:11 Schlafsack ... aber es ist i.e.S. doch gar kein Mumienschlafsack, weshalb er schon etwas geräumiger als dieselben ist. 

Afrika 

von Treibgut @ 06.02.2010 – 20:30:30 

Bis auf Ägypten zog es mich bisher nicht nach Afrika. Ich habe Vorurteile, daran liegt's: 

Afrika, das ist rückständig, vielerorts gibt es keinen Tourismus und keine ausgebaute Infrastruktur und das macht das Reisen kompliziert und auch teuer. Die Bierbeschaffung ist schwierig, mancherorts haben sie auch keine Kühlschränke. Vielerorts gibt es Krisen, das Reisen ist unsicher, Überfälle und Entführungen drohen. In Schwarzafrika drohen Malaria und Gelbfieber, die Gefahren sind größer als andernorts, auch weil die Quartiere entweder einen extremen Low-Standard haben oder sehr teuer sind. Und die Reisevehikel sind mutmaßlich immer überfüllt, die Städte von endlosen Slums umgeben. Die Kriminalität ist hoch und als Weißer fällt man auf wie ein Pik-As. Und selbst Länder wie Süd-Afrika haben eine unerfreulich hohe Kriminalitätsrate und starke soziale Gegensätze. 

Ja, soviel zu den Vorurteilen. Im Großen und Ganzen kenne ich Afrika aber nicht, nur, man kennt eben andere Orte, die man schon mal besucht hat und die ein vergleichsweise sehr angenehmes Flair und bequemere Reisebedingungen boten, beispielsweise in Südostasien.  

Marokko soll also das nächste Ziel sein. Warum? Nun, zunächst ist es nicht so weit weg, ein paar Stunden mit dem Flieger. Das ist besser, wenn man nicht so lange weg bleiben kann. Marokko soll ein schönes Land sein, mit alten verwinkelten Königsstädten, hohen Bergen, Wüste, Wadis. Deshalb habe ich es ausgesucht. Weshalb ich bisher noch nicht in Marokko war, lässt sich auch kurz skizzieren. Die Menschen oder genauer gesagt einige Menschen stehen in den Ruf, aggressiv Touristen zu nerven, um Geschäfte anzubahnen - als Händler, als Stadtführer etc. Außerdem ist das Klima schwierig, es kann je nach Ort und Reisezeit schnell zu kalt oder zu heiß sein. Marokko ist ein moslemisches Land. Das sehe ich allerdings mehr positiv - vergleichsweise zu Westeuropa ist es deshalb nämlich interessanter, mit anderen Sitten und Gebräuchen. Die Bierbeschaffung kann allerdings schwierig werden, aber man braucht es ja auch nicht unbedingt. 

Marokko

von Treibgut @ 06.02.2010 – 20:46:53

Marokko soll also das nächste Ziel sein. Warum?

Nun, zunächst ist es nicht so weit weg, ein paar Stunden mit dem Flieger. Das ist besser, wenn man nicht so lange weg bleiben kann.

Marokko soll ein schönes Land sein, mit alten verwinkelten Königsstädten, hohen Bergen, Wüste, Wadis. Deshalb habe ich es ausgesucht.

Weshalb ich bisher noch nicht in Marokko war, lässt sich auch kurz skizzieren. Die Menschen oder genauer gesagt einige Menschen stehen in den Ruf, aggressiv Touristen zu nerven, um Geschäfte anzubahnen - als Händler, als Stadtführer etc. Außerdem ist das Klima schwierig, es kann je nach Ort und Reisezeit schnell zu kalt oder zu heiß sein.

Marokko ist ein moslemisches Land. Das sehe ich allerdings mehr positiv - vergleichsweise zu Westeuropa ist es deshalb nämlich interessanter, mit anderen Sitten und Gebräuchen. Die Bierbeschaffung kann allerdings schwierig werden, aber man braucht es ja auch nicht unbedingt.

Reisevorbereitung Marokko 

von Treibgut @ 07.02.2010 – 23:35:39 

Viel gibt es dazu nicht zu sagen. Meine Reisen sollten in den letzten Jahren nach Möglichkeit "offen" sein - möglichst keine festen Vorab-Termine in der Reisezeit. Über Marokko gibt es einen Lonely-Planet-Reiseführer. Den kaufte ich, schaute mal rein. Danach suchte ich Anfang Dezember per Internet einen Flug und buchte einen Non-Stop-Flug Düsseldorf - Agadir hin und zurück bei Tuifly für 284 €  zzgl. einer Reiserücktrittversicherung. 4 Wochen, die Reisedauer war mehr oder weniger eine Funktion des Preises - für ein paar Tage mehr lohnt es sich nicht, deutlich mehr zu zahlen. 

Nachdem das erledigt war, habe ich mich bis dato nicht sonderlich um die Angelegenheit gekümmert - detaillierte Reiseplanung ist nicht so meine Baustelle. Ich will mich etwas treiben lassen, entscheiden wann ich weiterfahre, das gehört für mich zum Urlaub dazu. Bisher schaffte ich es dennoch immer, einer groben Route zu folgen. Reisepass braucht man, ist noch gültig, Visum braucht man vorher nicht. Eine Impfung stand auch nicht an, Malaria gibt's dort nicht - jedenfalls sicher nicht im März, die anderen Standard-Sachen sollte man haben, etwa Polio, Tetanus, Hepatitis A, vielleicht auch Typhus. Das waren Dinge, die zu überprüfen waren, aber da ich letztes Jahr auf Borneo war, hatte ich diese Impfungen natürlich. 

Ausrüstungstechnisch habe ich Trekking-Schuhe gekauft, aber die brauchte ich unabhängig von der Reise sowieso. Und ich kaufte einen Schlafsack, der schlimmstenfalls 0 Grad aushalten soll. Auf etwaige Pannen - etwa bei der Quartiersuche - oder "extravagante" Übernachtungsorte will man ja vorbereitet sein. Natürlich muss ich noch massenhaft Kram zusammenpacken, aber ich habe ja auch noch immerhin 3 Wochen Zeit, bevor es los geht.

Minarett eingestürzt

von Treibgut @ 21.02.2010 – 22:07:11

Würde ich jetzt nach Meknès fahren, wäre ich über den Einsturz des 400 Jahre alten Minaretts ernstlich betrübt. Dauerregen und Sturm waren die Ursache, schreibt der Kölner Stadtanzeiger. Aha, na da hoffen wir mal auf etwas Wetterbesserung!

Es wird im Übrigen verdammt noch mal Zeit, dass ich mich aufraffe, die Sachen zusammenzupacken - in 8 Tagen geht's nämlich los.

Es geht los!

von Treibgut @ 02.03.2010 – 00:39:06

So, noch 10 Minuten, dann werde ich mal aufbrechen, um hier die Straßenbahn um 00:59 Uhr zu kriegen. Der Zug am Kölner Hauptbahnhof fährt dann um 02:10 Uhr und der Flieger ab Düsseldorf schließlich um 05:50.

Wenn es denn planmäßig läuft, bin ich um 09 Uhr Ortszeit in Agadir. Die Stadt mit ihren rd. 680.000 Einwohnern soll Flair haben. 1960 durch ein Erdbeben mit 18.000 Toten völlig zerstört, sollte alles relativ neu aussehen, bis auf die Burg (Kasbah) oben auf einem Berg.

Agadir ist heute eine Hafenstadt und Marokkos größtes Seebad mit kilometerlanger Strandpromenade und ca. 30.000 Touristenbetten. Einige billige Quartiere soll es auch geben. Vielleicht steige ich im Hotel Canaria im Nouveau Talborjt ab, 15 € sollten reichen. Der Flughafen liegt ca. 30 außerhalb der Stadt - es wird vermutlich nur mit dem Taxi gehen, in die Stadt zu kommen.

Agadir (I)

von Treibgut @ 02.03.2010 – 16:44:07

Hotel Canaria, Agadir (Zimmer, 8 €/Nacht, Bad outside)

Die Anreise klappte ohne besondere Vorkommnisse. Der Flieger war zwar etwas eng, da er nur einen Mittelgang hatte, aber der Beinraum war ausreichend - keine Probleme mit meinem etwas lädierten Knie. Aber ich kam ziemlich tot hier an, da ich ja sozusagen die Nacht durchgemacht habe. Außerdem plagt mich eine relativ heftige Erkältung mit Schnupfen und etwas Fieber. Die Reise scheint - wie auch schon die letzte Reise - mit ziemlichen gesundheitlichen Problemen zu beginnen.

Passkontrolle und Geldwechseln dauerten ziemlich lange. Für die Taxifahrt vom 30 km entfernten Flughafen in die Stadt musste ich 20 Euro zahlen - hier fahren keine Busse. Ich checkte im Zentrum im Hotel Canaria ein, ersterwähnte Budget-Unterkunft im Lonely Planet. 

>Hotel Canaria in Agadir<

Obwohl ich ziemlich müde war, erkundete ich am Nachmittag schon mal grob die Stadt. Anfangs war das Wetter nämlich noch heiter bis wolkig mit um die 22 Grad.

>Diese Moschee ist ein Orientierungspunkt für mich, um das Hotel wieder zu finden<

Ich lief hügelrunter Richtung Meer. Vielerorts sieht man Touristen in den Cafés sitzen. Und unten liegen auch einige auf Liegen am Strand und sonnen sich.

>An der Uferpromenade - Blick Richtung Festung und zum Yachthafen Marina Agadir<

An der Strandpromenade sind die schicken Hotels und Restaurants:

Aber Teile der Strandpromenade sind Baustelle, und der Strand wirkt noch nicht besonders aufgeräumt. Müll haben sie dort zu Haufen aufgeschüttet, aber eben noch nicht abgefahren - noch ist eben nur Vorsaison.

>Agadir im Regen<

Später fing es an zu gießen. Ich flüchtete in ein kleines einheimisches Restaurant, saß aber draußen, bestellte Kaffee, Fladenbrot und kalte Fischstücke. 3 Euro, das war günstig, denn es war so viel, dass ich den ganzen Fisch gar essen konnte - aber hoffentlich vertrage ich es auch!

Ansonsten wirkt die Stadt relativ relaxt, die Anmache hält sich stark in Grenzen. Ein paar Mal wurde ich in Sachen Haschisch angesprochen - aber das interessiert mich ja nicht.

So, finish, viel mehr gibt es noch nicht zu sagen, an die Tastatur muss ich mich auch erst einmal gewöhnen. Eine Stunde Internet kostet hier ca. 70 Cent.

Krank - Agadir (2)

von Treibgut @ 03.03.2010 – 20:57:14

Ärgerlich, mich hat es mal wieder richtig erwischt - 100 m gehen und ich bin schweißgebadet. Und das liegt nicht an den moderaten Temperaturen hier. Einfach krank.

Eingelebt habe ich mich auch noch nicht. Das Französisch macht mir erheblich zu schaffen, besonders wenn ich in der Patisserie z.B. ein Stück Kuchen bestellen will. "Tarte aux Fraises" heißt "Erdbeertörtchen", lernte ich inzwischen und aß eines im Café Tafarnout.

Das Hotel, naja, nix für euch, behaupte ich mal - z.B. kalte Dusche am Morgen. Aber es liegt an einem großen ruhigen Platz. Drumherum liegen Cafés und Restaurants, und es war daher mit dem Frühstück sehr einfach und angenehm.


>Der Blick vom Frühstückstisch aus<

Ich bestellte Crèpe mit Honig und die kleinen starken Espresso, die man hier bekommt. Einen pensionierten Lehrer aus Gummersbach lernte ich beim Frühstück kennen. 

Später fuhr ich mit einem Taxi hoch zu der alten Festung, die über Agadir thront. Man blickt also über Agadir und besonders über den Hafen:


Außer bröselnde Mauern gibt es da aber nichts zu sehen. Ein paar Kameltreiber mit ihren Tieren standen da, um Touristen auszunehmen. Runter ging ich zu Fuß. Aber klar, der Himmel zog sich zu und es fing an zu gießen (das passierte noch mehrmals am Tag):


Kakteen und Macchie bedecken den Hang unter der Festung, aber viele Blumen blühen schon:


Ich versuchte auch noch, mit meiner Visacard Geld zu ziehen. Das war nervig, ich probierte bestimmt 10 Automaten bei diversen Instituten, bevor einer davon mal Geld ausspuckte. Kurzum, ich bin mit Visa nicht zufrieden, sie versprechen viel (wofür ich auch ordentlich zahle), der Service funktioniert aber einfach nicht richtig und man setzt sich zahlreichen Risiken aus, dass einer der Apparate manipuliert sein könnte.

Abends zum Sonnenuntergang war ich noch mal am Meer. Auf der Uferpromenade ist dann viel los. 


>Strandzone - noch nicht aufgeräumt. Direkt vor dem Strand gibt es noch eine manchmal 2 m hohe Uferkante<

Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, Agadir nunmehr abhaken zu können. Aber so unfit wie ich mich fühle, glaube ich kaum, morgen die Energie aufbringen zu können, um weiter zu fahren - ich weiß ja noch nicht mal wohin.

2 Kommentare zu "Krank - Agadir (2)"

kapuziner (Besucher)
04.03.2010 @ 01:25:35
Bleib noch am Ort, tritt etwas kürzer, vielleicht päppelt das warme Klima dich schnell wieder auf. Krank im Urlaub ist oberblöd. Gute Besserung!

april (Besucher)
04.03.2010 @ 09:00:13
Oh weh, dann mal eine gute und schnelle Besserung für dich.


Agadir (3)
von Treibgut @ 04.03.2010 – 22:32:49

Es gibt nicht übermäßig viel zu berichten. Mir geht es aber besser. Natürlich bummelte ich weiter durch die Stadt - heute kein Regen, sondern nur schönes Wetter. Ich entdeckte einen schlauchartigen Park hier mitten in der Stadt, der sich bei nur ca. 50 m Breite runter zur Uferpromenade zieht. Es ist eine Art Tierpark mit Schwerpunkt auf Vögeln, aber ein paar Känguruhs gibt es beispielsweise auch.

Im Vogelpark sah ich eine Katze in einem Baum - und zwar eine "freie" Katze. Katzen gibt es hier viele in Agadir.

Vor allem gibt es aber viele Sitzbänke im Park, auf denen man ungestört und oft auch im Schatten ein Buch lesen kann. Unten an der Uferpromenade gibt es das Problem, dass es in der Sonne zu warm und im Schatten zu kühl ist - wegen dem Wind vom Meer her.

2 Kommentare zu "Agadir (3)"

huhu (Besucher)
04.03.2010 @ 23:58:29
..gute Besserung & (soweit möglich) viel Spaß in den nächsten Tagen. Hier in Köln schneit es wieder..

Hans Gerd (Besucher) 05.03.2010 @ 12:26:17
huhu, maßlos übertrieben


Nach Tiznit

von Treibgut @ 05.03.2010 – 22:15:44

Hotel des Touristes, Tiznit (Mehrbettzimmer, ca. 8-9 €/Nacht)

Ich überlege schon, den Blog einzustellen - wegen erfolgloser Reise. Die letzte Nacht war schrecklich, viel Husten, viel Schnupfen, Schlaflosigkeit. Nach dem Frühstück nebenan draußen auf dem Platz (Place Lahcen Tamri), wo ich in dritter Folge den Gummersbacher Lehrer traf, beschloss ich dennoch, die Bude zu räumen - nebenbei bemerkt, es gab die Tage aber doch heißes Wasser zum Duschen.

Das Wetter war wieder bewölkt, eine gute Gelegenheit, Agadir zu verlassen. Mit einem Taxi fuhr ich zum Busbahnhof, ein Bus war dort allerdings nicht zu sehen, geschweige denn einer zur relativ kleinen und ca. 80 km entfernten Stadt Tiznit.

Mittlerweile ist mir die Erkenntnis gekommen, dass man von Agadir nur leicht nach Marrakech kommt - das lässt Probleme in der näheren Zukunft erwarten. Stunden verbrachte ich lesend auf dem Busbahnhof. Es gelang mir, eine Fahrkarte nach Tiznit zu kaufen, aber ein Bus kam eben erst Stunden später.

Die Fahrt in dem fast leeren Bus dauerte dann ca. 2 Stunden, führte durch eine Ebene mit grünen Feldern, manchmal auch mit einzelnen Bäumen, mit Schafherden und kleinen Dörfern, im Hintergrund der Antiatlas.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit war ich dann da. Ich checkte im Hotel des Touristes ein:

Der erste Eindruck von dieser kleinen Stadt (ca. 55.000 Einw.) ist positiv. Es gibt eine voll erhaltene Stadtmauer mit 29 Türmen und Toren, und innen sieht es ziemlich mittelalterlich aus. Enge winklige Gassen, viele kleine Geschäfte, die Frauen in bunten Kleidern und häufig auch sehr verschleiert. Touristen gibt es hier auch, aber die Stadt hat wirklich einen orientalischen Flair - Agadir hat wohl auch Flair, aber eher einen westlichen.

Ich fand einen Laden mit englischer Speisekarte, bestellte ein Huhnsandwich mit Pommes, eine Gemüsesuppe, Kaffee und Orangensaft. Tja, und jetzt bin ich eben in einem Internetcafé, habe nun aber auch keine Lust mehr, das leichte Fieber fordert Ruhe.

Morgen bummele ich wahrscheinlich durch diese altertümliche Altstadt (Medina), habe wohl keine Lust, schon wieder stundenlang auf einen - arabisch beschrifteten - Bus zu warten - danach dürfte es nämlich aussehen. Es gibt hier keinen Busbahnhof im engeren Sinne, der Informationen feil bietet.

1 Kommentar zu "Nach Tiznit"

enheduanna (Besucher)

06.03.2010 @ 00:42:55

nur nicht aufgeben!!!
es kommen auch wieder angenehmere Tage, und wir warten doch schon alle voller Spannung auf deine Reiseberichte!!
lg. bara


In Tiznit

von Treibgut @ 06.03.2010 – 20:45:40

Es gibt wenig Neuigkeiten. Geschlafen habe ich ganz gut, obwohl das Hotel hier am großen Platz in der Medina liegt. Innerhalb der Stadtmauern können allerdings nur wenige Autos fahren. Der Ausblick aus meinem Zimmer präsentierte sich heute Morgen nach dem Aufwachen so:

Es goss kübelweise.

Aber obwohl es mehrmals am Tag noch regnete, gab es auch längere sonnige Abschnitte. Ich bummelte also durch die Stadt, was man sogar stressfrei machen kann. Es gibt hier Anmache - eine Handvoll Leute nur, die einen gerne in einen Silberladen führen würden, aber keineswegs lange nerven.


>Am zentralen Platz<

Man geht also durch die zentralen Straßen und kommt auch irgendwo hin. Wenn die Gassen weniger als 2 m breit sind, enden sie allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit als Sackgasse:

Eine der wenigen breiten Straßen in der Medina Tiznits:

Diese Pastellfärbung der Hauswände etc. gefällt mir ganz gut. Irgendwie wirkt die Stadt "verschlossen", wenn man die meistens nur kleinen Fenster sieht; in den Räumen muss es ziemlich dunkel sein.

Die Hauptgeschäftsstraße ist Fußgängerzone:


An der ca. 4 km langen Stadtmauer kann man teilweise auch lang gehen, es ist aber nur bedingt interessant, weil dort wenig los ist:

Mitunter interessant sind die Portale der Häuser:

Zu den Geschäften will ich nicht allzu viel sagen. Es gibt viele Krämerläden, vor allem aufgefallen sind mir allerdings die Läden mit ihren kleinen Hühnerställen. 

Wie im Orient üblich, gibt es ansonsten noch natürlich auch die kleinen Geschäfte mit ihren Gewürzen, Nüssen oder Datteln.

Ich kann übrigens nicht alles fotografieren - und hierzu gehören insbesondere die verschleierten Frauen.

Theoretisch verlasse ich Tiznit morgen.

3 Kommentare zu "In Tiznit"

joos (Besucher)

07.03.2010 @ 18:12:40

Interessante Fotos, gefallen mir!!
Weiterhin eine gute Reise und vor allen Dingen besseres Wetter... ;-)
Immerhin konntest du dem Schnee hier entfliehen...
Viele Grüße,
joos

april (Besucher)

07.03.2010 @ 21:54:12

Tolle Fotos, auch ohne die verschleierten Frauen. Alles Gute für deine Gesundheit, damit du die Reise besser genießen kannst.

Treibgut

08.03.2010 @ 20:12:44

Danke, danke, genießen ist mitunter aber schwierig.

(reconstructed, slightly changed, number of photos reduced, 05/2025)

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