Bereits am Montag wanderte ich hier in den nördlichen Ausläufern des Siebengebirges.
Vom Startpunkt der Bahnstation Niederdollendorf kann man durch den Ort gehen und kommt nach Oberdollendorf. Auf dem Weg gibt es einige alte Gebäude zu sehen, Fachwerkhäuser, gründerzeitliche Bauwerke:
In Oberdollendorf gelangt man zur Kirche und hat auch Blick auf den Dollendorfer Hardt genannten Siebengebirgsberg:
Am Mühlenbach geht es dann durch grünromantische Siedlungslandschaft bergauf in den Wald:
Es war nicht Ziel, den Berg zu besteigen. Aber an den Waldhängen trifft man auf Relikte der früheren Niederwaldwirtschaft, vor allem alte Kopfbuchen:
Diese Bäume wurden früher in regelmäßigen Zeitabständen in 1-1,5 m Höhe gekappt. Sie schlugen aus, wurden mehrstämmig und wiederholt gekappt, wodurch die knorrigen alten Baumfüße entstanden. Die gekappten Stämme wurden zugeschnitten und insbesondere als Weinrebpfähle genutzt. Bei waldwissen.net kann man über eine Naturwaldzelle des benachbarten Petersberges darüber nachlesen.
Ich ging weiter über Juffernberg und Paffelsberg, wo es auch noch solche Relikte der Niederwaldwirtschaft gibt.
Weiter ging ich über offene Agrarlandschaft nach Oberholtorf:
Oberholtorf ist ein kleines Dorf mit Burghof und heute eingezäunten Dorfteich. Das Besondere sind jedoch die Fundamente einer alten Kirche, die dort im Jahr 2000 ausgegraben und erforscht wurde. Unter dem Kirchenboden fand man Kindergrab, das auf das 11. Jahrhundert datiert werden konnten. Später hat man die Kirche an der Ausgrabungskirche "nachgezeichnet":
Detaillierte Informationen zur Kirche, über die es keine historischen schriftlichen Quellen gibt, kann man dort nachlesen.
Ich ging weiter an Niederholtdorf vorbei. Nordwestlich ist heute wieder Wald. Die Gegend ist ein altes Bergbaugebiet. Im 19. Jahrhundert gab es dort drei Alaunhütten, die die Umwelt verschmutzten. Ich bin im Moment nicht sicher, ob es noch Ruinen gibt. Die Gegend wurde "zerwühlt", es gibt alte Halden, Gräben und Teiche, die im Zuge der Alaunproduktion entstanden:
Es gibt vor Ort Tafeln, die die Historie erläutern. Ich hatte jedoch keine Zeit mehr für genauere Erkundungen.
Hinter dem Wald bog ich nach Westen ab und kam nach Pützchen, ging auch über den berühmten Marktplatz:
Ich finde hier immer die Trafostationen verblüffend, von denen es mindestens vier gibt. Sie geben den Ort einen historischen Anstrich.
Auch an dem berühmten Adelheidis-Brunnen kam ich vorbei:
Auf der wikipedia-Seite kann man über die Lokalitäten nachlesen.
Zur Bahnstation Bonn-Beuel muss man dann noch ein Stückchen gehen.
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