Ron Howard gehört nicht gerade zu meinen favorisierten Regisseuren. Dennoch wollte ich diesen Film unbedingt noch sehen, denn auf existenzialistische Abenteurer-/Aussteiger-/Reise-Geschichten stehe ich nun mal; vermutlich, weil ich selbst nicht den Ausstieg geschafft und sozusagen mein Leben daher eventuell sinnfrei verlebt und vergeudet habe. Aber es ist eben, wie es ist, man hatte leider - wie viele andere Menschen auch - weder den Mut, die wahre Überzeugung, noch das Know How und/oder das Geld gehabt, um es zu realisieren.
Diese vor fast 100 Jahren auf der Galapos-Insel Floreana spielende Geschichte der Erstbesiedlung (?) durch ein paar deutsche und österreichische „Abenteurer*innen“, die in Gewalt untereinander endet, hat einen historisch überlieferten, aber nicht ganz geklärten Background, weil es sich widersprechende Darstellungen über die Ereignisse gibt.
Der Film erzählt davon – und auch von den schwierigen Lebensbedingungen, Hunger, Durst, mangelnde ärztliche Versorgung, Konflikte zwischen den drei Parteien, von Diebstahl, Waffen, „bösen“ Tieren (Hunde, Wildschweine).
Man kann über die historischen Ereignisse und die Rezeption des Films z.B. bei Wikipedia nachlesen. Etwa: Als „düstere, erwachsene Version von Herr der Fliegen“ wird der Film von Kate Erbland in ihrer Kritik für IndieWire beschrieben. Maureen Lee Lenker von Entertainment Weekly meint, „es fehle an guten Gefühlen in einem sonst durchweg pessimistischen Film“.
Ich denke, das trifft so zu. Aus meiner Sicht ist es ein ziemlich guter, aber kein herausragender Film geworden, auch weil ich nicht verstehen kann, wie 8/9 Personen dermaßen egozentrisch-destruktiv agieren können, wenn sie es schon mal auf eine einsame Insel geschafft haben.
Im Übrigen gibt es in diesem Survival-Thriller so einige Brutalo-Szenen, insbesondere in Zusammenhang mit einer Geburt oder dem Ziehen eines Zahns. Da verblasst der Traum vom Paradies und einem Leben in primitiven Verhältnissen sehr schnell.
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