Montag, 7. Juli 2025

Eine Eifel-Wanderung um Schmidtheim

In dieser Eifel-Gegend war ich schon lange nicht mehr; denn nach der Ahrtal-Katastrophe im Juli 2021, die auch die Erft und Urft betraf, war es vorbei mit dieser Bahnstrecke, und man kam höchstens noch bis Kall, sofern nicht zwischen Köln und Kall auch Baumaßnahmen an der Bahnlinie stattfanden. 

Seit etwa Mitte Juni fahren die Züge aber wieder bis Gerolstein. "Schmidtheim" ist hier die höchstgelegene Bahnstation dieser Strecke, etwa auf 550 m NN. In Köln war ein 29-Grad-Tag, aber im Zielgebiet waren es gut 4 Grad weniger. Außerdem zog sich bald der Himmel zu und es tröpfelte auch gelegentlich.

Vom Bahnhof in Schmidtheim läuft eine Kastanienallee dem Schloss zu:












Vorher konnte man noch einige Pferde beobachten:





Nahe dem Schloss befindet sich auch die Dorfkirche und eine alte, aber schon schwer beschädigte Dorflinde:




... mit mächtigem Stammfuß:





Ich ging dann zum Urfttal runter. Die Urft ist hier nahe den Quellen im Wald nur ein Bach:


"Echtes Labkraut" wuchs auf einigen Wiesen, sagte mir die App "Flora Incognita":


Früher war die Gegend waldreicher, aber man hat das Tal ziemlich frei geschlagen:






>Fingerhüte<

Und Forstmaschinen sind immer noch mit "Verwüstung" beschäftigt:








An den Quellbächen der Urft kommt man an einigen Teichen vorbei, die sicherlich nicht natürlichen Ursprungs sind:








Es mögen ehemalige Fischteiche sein, aber auch oberflächennahe erzbergbauliche Tätigkeiten im Mittelalter, die Kuhlen schufen, sind nicht ausgeschlossen.









Man sieht, es regnete hier etwas.





Ich ging im Norden durch den Wald um Schmidtheim rum, eine relativ einsame Strecke. Besonderes wird im Grunde nicht geboten, Fichten-Stangenholz und konventionelle Forstwirtschaft wie vor 100 Jahren, aber sicher mechanisierter. Nachhaltige Forstwirtschaft, ökologisch wertvoller Waldaufbau, wie oft in der Eifel, gleich Null.








>Wanderroute, aufgezeichnet mit der App "Komoot", 12.2 km, jeweils 140 Höhenmeter hoch und runter<

Man ist dort nur 2/3 km von der südlichen Grenze des Wolfsgebietes "Eifel-Hohes Venn" entfernt. Seit 2019 ist praktisch die gesamte Nord-Eifel Pufferzone für das Wolfsgebiet, und es gibt einige nachgewiesene Wolfssichtungen auch zwischen Nettersheim und Gerolstein. Die Kölnische Rundschau berichtete vor einem knappen Jahr über ein Wolfsrudel bei Schleiden.

Gesehen habe ich natürlich keinen Wolf, das ist eher nicht zu erwarten. Interessanterweise gibt es gerade zu Schmidtheim eine Legende über einen Angriff von Wölfen in der schneereichen Silvesternacht 1858/59, doch die Geschichte ist nicht belegt, da das Gemeindearchiv 1882 abbrannte (Quelle: Eifelon.de)

Vor frei herumlaufenden Hunden sollte man mehr Angst haben.

Nördlich von Schmidtheim ging ich Waldrand-Wiesen-Wege entlang und dann runter zur Urft:







Auch dort gibt es eine Kette von Teichen, die aber abgesperrt sind:


Die Rückfahrt nach Köln verlief reibungslos. Der Zug war sogar klimatisiert, obwohl der Betrieb nicht notwendig gewesen wäre.

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