Am Donnerstag wollte ich nach Zülpich fahren, aber das Ziel ist "risikobehaftet", da man in Euskirchen nur 4 min. Umsteigezeit hat und es heutzutage wenig wahrscheinlich ist, dass der Zug pünktlich ist. So auch diesmal. Spontan entschied ich, per Bus nach Bad Münstereifel weiterzufahren. Das funktionierte ganz gut, auch auf der Rückfahrt.
Ich ging einen Weg zunächst oberhalb des Eschweiler Bachtals lang. Man hat dann bald Blick auf einen stillgelegten Kalksteinbruch unterhalb des Ortes Eschweiler:
Der Weg dorthin ins Tal runter erwies sich als "gewagt". Ich fand den Einstieg zunächst gar nicht. Er war ziemlich zugewuchert:
Unten kam dann die böse Überraschung, die Brücke über den Bach war zerstört, wahrscheinlich passierte das wohl im Zuge der Hochwasserkatastrophe an Ahr/Erft im Juli 2021. Das war für mich praktisch unmöglich, den Bach hier und woanders zu überqueren:
Für junge Leute wäre das wohl noch irgendwie möglich gewesen, aber es ging eben zunächst 2 m steil runter und auf der anderen Seite über den Schutt auch wieder 2 m hoch. Ich folgte dem Bach dann auf der Wiese einige 100 m und kam dann tatsächlich noch zu einer alten intakten Brücke:
Danach konnte ich mich wieder dem Steinbruch annähern. Die Talaue ist hier durchaus ansprechend:
Unten am Steinbruch gibt es Tafeln zur devonischen Stratigraphie (nicht aber zur Geschichte des Steinbruchs). Interessanter ist ein verschwiegener Weg, der etwa auf ein Abbauniveau auf halber Höhe führt:
Man hat gute Sicht hinab ins Eschweiler Tal:
Ich ging weiter bergauf, um den Steinbruch auf der Hochfläche zu umgehen. Man hat Blick auf Eschweiler:
Später führte ein längerer Waldweg wieder runter zum Eschweiler Bach. Auf dem Weg kommt man an einem zweiten, sehr versteckten kleineren Kalksteinbruch vorbei. Dort gibt es auch kleinere Ruinen, die ab und zu wohl mal bewohnt wurden. Relikte zeugen davon, auch merkwürdiges "Waldinventar":
An einem Nebenbach ging ich um den Hirnberg herum. Dies ist ein sonniger Weg:
Unweit eines namenlosen Teiches südlich des knapp 429 m hohen "Hähnchen" genannten Berges konnte ich eine Blindschleiche entdecken. Das war nicht die erste, denn nahe des ersten Steinbruchs sah ich auch schon eine, bewegte mich aber zu unvorsichtig, so dass sie schnell verschwand.
Diese Blindschleichen sonnen sich gern mitten auf den warmen Wegen, und sind daher sehr gefährdet. Ich bin immer mal wieder froh, wenn ich eine entdecken kann (und sie also noch nicht ausgestorben sind):
Der Abstieg nach Bad Münstereifel ist dann ganz nett, wenn man den Zickzackpfad nördlich der Klosterkirche nimmt. Dort hat man im oberen Teil auch gute Sicht und Sitzbänke:
Das Städtchen hat sich aus meiner Sicht inzwischen visuell gut erholt von der Flutkatastrophe; zumindest entlang der Haupt-Flaniermeile (ich war nicht überall).
Rückfahrt, wie gesagt, kein Problem, die Busse fahren auch direkt gegenüber dem Bahngleis am Bahnhof.
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