Sonntag, 14. September 2025

Bücherwelten: Tschingis Aitmatow's Novelle „Dshamilja“

Von einem kirgisischen Autor 1958 verfasst, ist es eine literarisch ziemlich bekannte, 80-seitige Liebesgeschichte, die Mitte des Zweiten Weltkriegs irgendwo bei einem abgelegenen Dorf in Kirgisistan spielt. Sie soll Pflichtlektüre in der DDR gewesen sein und wurde auch mehrfach verfilmt. 

Ob diese Geschichte heute noch so relevant ist, bezweifele ich mal, aber sie wird immer wieder neu aufgelegt. Sie wirkt auf mich aus der Zeit gefallen, spielt zwischen einem Dreschplatz im Dorf und einer mittels Pferdewagen einige Stunden entfernt erreichbaren Bahn-Verladestation, zu der täglich das Korn gebracht wird. 

Dshamilja und ein ihrem Arbeitsteam zugeteilter Typ kommen sich langsam näher. Die Liebe einer verheirateten Frau, deren Mann im Krieg ist und eines wortkargen Typen, der traurige Lieder singen kann, wird von einem Jungen verstohlen beobachtet, ohne dass er die Gesten und das Gesehene so richtig verarbeiten kann. 

Eines Tages verschwinden die sich Liebenden in der Steppe, da ihre Liebe im Dorf keine Zukunft hat.

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