Donnerstag, 27. November 2025

Im Kino: Lolita lesen in Teheran

Eran Riklis' Film nach den in 2003 erschienenen Memoiren der 1997 in die USA emigrierten iranischen Schriftstellerin Azar Nafisi spielt weitgehend in Teheran. 

Er handelt von einer jungen Englisch-Literatur-Professorin (Golshifteh Farahani), die 1979 nach dem Sturz des Schah-Regimes aus den USA in den Iran zurückkehrt und nach relativ kurzer Zeit realisieren muss, dass sie ihre Freiheitsrechte verliert und dort auch nicht mehr an der Uni arbeiten kann, weil die Werke, über die sie unterrichten möchte, zunächst scharf (von Männern) kritisiert und bald verboten werden. 

Sie geht zunächst in den literarischen Untergrund, bespricht mit ihren Schülerinnen in ihrer Wohnung verbotene Bücher, die ihrerseits viel mit Frauenrollen zu tun haben (Daisy Miller, Lolita, ...). 

Obgleich nicht von einem iranischen Regisseur inszeniert, zeigt auch dieser Film in höherer Intensität die Bedrohung, hier insbesondere der Frauen, durch das theokratische Unrechtssystem und seine gewalttätigen Handlanger (zu denen hier auch Frauen gehören, etwa im Frauengefängnis). 

Dank seiner engagierten Darstellerinnen auch ein wuchtiges Drama über weibliche Selbstbehauptung“, sagt film-rezensionen. Deshalb fand ich den Film auch ziemlich gut.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen