Montag, 21. April 2014

Tbilisi - Hauptstadt von Georgien

Tartine Brasserie, Tbilisi (Tiflis). Bei lauem abendlichen Klima um 22 Grad sitze ich mit einem gezapften georgischen Bier unter einem Sonnen-/Regenschirm. Es tröpfelt ein bißchen, aber für morgen ist deutlich schlechteres Wetter angesagt, weshalb ich heute in Tbilisi blieb.

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>Tartine Brasserie<

In Gori ging ich zum Busbahnhof,  wurde aber ein paar Meter vorher abgefangen und stieg in ein inoffizielles  7-Personen-Taxi nach Tbilisi. Die Stadt ist nur 80 km von Gori entfernt,  und daher waren wir per Autobahn schnell da. Endstation war die Didube-Busstation ca. 6 km von der Altstadt entfernt.

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>Didube-Busstation. Das Photo zeigt nur einen kleinen Ausschnitt. Es gibt diverse Bushöfe innerhalb der Station, dazwischen flache Gebäude und Markt. Ziemlich aussichtslos, den richtigen Bus selbst zu finden. Am besten fragt man direkt oder zeigt einen Zettel mit dem aufgeschriebenen Ziel. Wenn man Glück hat, wird man auch direkt zum Bus gebracht. Nein, kein Bakschisch ist zu zahlen. Bus, das bedeutet in Georgien meist Minibus mit Schiebetür, und er fährt oft erst los, wenn er voll ist.<

An der Busstation suchte ich erst mal eine halbe Stunde die Metrostation, obwohl diese direkt neben dem Busbahnhof liegt. O.k, ich fand sie doch noch, kaufte ein aufladbares Plastikticket im Scheckkarten-Format,  ließ es direkt mit 2 € aufladen.

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>Gekaufte Metro-Karte Tbilisi. Man legt sie vor einer Schranke auf einen Leser und wird durchgelassen. Sowohl an den Schranken als auch an den Gleisen steht Wachpersonal.<

Ich fuhr mit der U-Bahn in die Stadt, der Lonely Planet "sagte" mir, wo man am besten aussteigen sollte. In meinem Fall: altstadtnah, Tavisuplebis Moedani. Am Ziel führte dann eine bestimmt 50 m lange Rolltreppe steil nach oben (in der U-Bahn darf man nicht photographieren).

Ich ging dann Richtung Festung, landete hier bei der Brasserie, orderte erst mal ein ordentliches Frühstück und buchte nebenbei per Tablet und booking.com einen Steinwurf entfernt für 25 € eine Nacht in einem Apartment (Fresh A.). Es dauerte etwas, bis der Schlüsselbesitzer angereist kam.
 
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>Nariqala-Festung, Tbilisi<

100 m über dem Fluss (Mtkvari River, dt.: Kura) liegt die große Festung von Tbilisi (Nariqala). Mit einer Seilbahn kann man hoch fahren - und das geht auch mit meinem U-Bahn-Ticket.

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>Die Seilbahn zur Festung<

Natürlich hat man einen tollen Blick über und auf die Stadt.

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>Blick auf die Altstadt<

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>Tbilisi: Blick auf Stadt und Kura, die am Nordufer einen senkrechten Steilhang geschaffen hat<

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>Metekhi Church, leicht zu erreichen, wenn man an der Brasserie über die Brücke geht<

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>Bilder der Skyline Tbilisi's. Die Lokalitäten sind von der Burg aus aber ziemlich weit weg<

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>Tsminda Sameba Cathedral<

Nariqala-Festung. Ursprünglich im 4. Jahrhundert von den Persern gebaut, stammt das meiste heute aus dem 8. Jahrhundert. Die Festung war oft Zankball der unterschiedlichen Herrscher in der Region. 1827 explodierte ein russisches Munitionsdepot und zerstörte weite Teile der Festung.

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>Nariqala-Festung<
 
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Manche Wege dort sind nicht gesichert, und ich überließ sie den jungen noch sehr trittsicheren TouristInnen.

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>Nariqala-Festung. Solche Treppen ohne Geländer mag ich gar nicht<

Unweit der Festung steht "Mother Georgia". Man sieht sieht sie sich aber besser von unten an, weil man sie oben nicht von vorne sehen kann.

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>Mother Georgia<

Von oben ging ich zu Fuß runter und spazierte durch die Altstadt, eine Mischung zwischen Alt und Neu. Es gibt hier sehr marode Straßenzüge mit vielen Ruinen und gesperrten oder gar gänzlich eingestürzten Kirchen - und vielen Katzen, für die das wohl das richtige Terrain ist. Es erinnerte mich an Wilna, aber es ist lange her, dass ich dort war und vermutlich sind dort inzwischen alle Ruinen beseitigt oder saniert (ja fast, Anmerkung des Autors, der in 2018 dort war).

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Häuser mit Erkern waren wohl mal typisch für die Altstadt. Sie werden mit den Häusern verschwinden:


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>Verlassene Kirchenruine<

In Tbilisi boomt inzwischen der Tourismus, und neben den maroden Straßenzügen sind inzwischen auch einige wenige superneue Flaniermeilen entstanden - und Vieles incl. Kirchen wurde auch saniert.


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>Neue Gastronomie-Meile in Tbilisi<

Ach ja, sogar Englisch funktioniert hier recht gut, es gibt mittlerweile sogar eine touristische Beschilderung:

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Und moderne Vorzeige-Bauwerke, wie diese Brücke:

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Tbilisi, 20:50 Uhr, 21.4 Grad, 59 % Luftfeuchtigkeit.

(number of photos reduced, 04/2025)

3 Kommentare:

  1. Ich lese mit Interesse Deine Berichte über Georgien. Ganz offensichtlich bist Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, ganz offensichtlich allein. Das funktioniert also. Was ich aber nirgends gefunden habe, bist Du Mann oder Frau? Und falls Du Mann bist, wie würdest Du die Situation für Frauen dort einschätzen? Ich will nämlich eigenlich gern nach Georgien, finde keine Begleitung und habe mich bis jetzt allein nicht getraut

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  2. Oh, ich habe Dein Profil gefunden. Also, wie würdest Du die Situation für alleinreisende Frauen einschätzen? Und käme man da mit Russisch noch durch?

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  3. Hallo Inchtomania,

    mit Russisch kommt man sicher besser durch als mit Englisch (worauf ich zugreifen musste), aber da selbst ich klargekommen bin, wirst du mit der Sprache wohl erst recht keine unlösbaren Probleme haben (oft wird Hilfe geholt).

    Zu dem Thema "alleinreisende Frau" kann ich wirklich nichts Fundiertes sagen. Mir ist nichts Negatives aufgefallen, aber das besagt nichts, weil ich mich nicht so recht an alleinreisende Touristinnen erinnern kann. Vermutlich sind "Fummelprobleme" nicht ganz auszuschliessen. Im Lonely Planet steht z.B. geschrieben, dass Frauen sich in den typischen Minibussen möglichst in die Nähe des Fahrers setzen sollten und nicht neben einen "strange man". Nach meiner Einschätzung dürfte es aber unproblematischer sein als z.B. in der benachbarten Türkei.

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