Dienstag, 20. September 2022

Kreta II

Samstag, 3. November 2012
Leerlauf - Chora Sfakion

Alkion Hotel, Chora Sfakion (Zimmer, 25 €/Nacht)

Heute. Im November durch Kreta zu fahren ist zwar toll. Kaum Touristen, leere Busse und Dörfer. Aber es hat auch gravierende Nachteile. Ausgedünnte Fahrpläne, viel Leerlauf. Ich hänge jetzt wieder in Chania und warte auf einen Bus, der in 4 - 5 Stunden kommt. Aber immerhin gibt es hier ein Internetcafé nahe dem Busbahnhof - und ihr kommt daher zeitnah in den Genuss neuer Bilder.

Das Zimmer bietet einen Blick über das Meer, aber noch mehr gefällt mir das Meerrauschen. Mit dem Bus fuhr ich wieder durch die Berge, aber einen anderen Weg. Wieder konnte man nur hoffen, dass die Bremsen des Busses nicht versagen oder der Fahrer nicht einschläft. Aber die Reisebusse machen einen optisch guten Eindruck.


>Chora Sfakion<


Chora Sfakion erscheint mindestens genauso uninteressant und leblos wie Sougia. Die Vegetation ist hier noch karger, die Berge im Hintergrund wirken fast tot. Dennoch zeigt der Wanderführer hier in der Nähe einige Touren auf. Sie erscheinen mir in Anbetracht des warmen Wetters und des fehlenden Schattens aber eher abweisend.

Auf dem Weg hierhin fuhr der Bus jedoch durch ein intramontanes Becken mit einem Hügel mittendrin, auf dem die Ruine einer Burg thronte. Die Ruine muss angepeilt werden.

In einer noch offenen Taverne aß ich Huhn mit Tomatensoße und Pommes. Auch hier gab's Gebäck und einen Schnaps umsonst. Katzen belauerten mein Mahl.

Treibgut - Samstag, 3. November 2012, 08:54 - bearbeiten - Rubrik: Reisen

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Petra (Gast) - Montag, 5. November 2012, 13:12

Schöne Bilder (auch wieder von vielen Miezen) und auch tolle Wanderungen. Irgendwann muss ich auch mal dahin.


Montag, 5. November 2012

Wanderung Ammoudari - Imbros - Komitades

Gestern. Ich nahm in Chora Sfakion um 07 Uhr den Bus, es gibt ja nur diesen einen. Ca. 30 min später stieg ich in Ammoudari aus - wollte dort loswandern.

Ammoudari liegt am Rande eines ca. 750 m hochgelegenen intramontanen Beckens, der Askifou-Ebene. Dort sah ich am Vortag die Burgruine.

Da saß ich bald am Rande eines Dorfes - Kares - vor einer geschlossenen Bäckerei. Es gibt ein Problem. Ich habe keine Karte und das Becken liegt in dichtem Nebel - außer Schemen in bis zu vielleicht in 100 m Entfernung ist nichts zu sehen.

 


>Im nebligen Kares<

Man sieht manchmal die Sonne, manchmal auch einen Fetzen blauen Himmel. Und es ist kühl:

08:45 Uhr, 15.0 Grad, 75 % Luftfeuchte.

Etwas später. Ich fand eine offene Taverne. Der bestellte Filterkaffee ist schwach, aber immerhin gibt es 4 gute Kekse. Und es klart plötzlich auf. Von einem Moment zum nächsten sind 
plötzlich die Berggipfel zu sehen. Irgendwann sehe ich dann auch die Burgruine im Nebel auftauchen:


Ich zahle, und es geht los mit der Tour. Ein sehr steiniger Weg führt in die Nähe der Ruine, dann nehme ich Ziegenpfade. 


Oben Ruinen und ein erwartungsgemäß toller Blick auf die Ebene und die Berge ringsum.


Vorher kam ich jedoch noch an einer "spektakulären Knochenstätte" vorbei:


Ich hätte für meine Knochensammlung ja einige Knochen mitgenommen, aber in den Flughafen schauen sie meist so komisch, wenn das Gepäck gescannt wird, vermuten einen Grabräuber etc.



Runter hatte ich dann allerdings ein paar Probleme. Der Pfad, den ich nahm, endete an einem unüberbrückbaren langen Zaun. Ich musste wieder hoch zur Ruine und einen anderen Weg versuchen. Auch dieser war mehrmals abgesperrt, aber immerhin konnte man die Gatter hier öffnen.

Ich wanderte dann über die Askifou-Ebene, wo es allerdings nicht so viel zu sehen gab, z.B. Brachflächen, Weinfelder, vereinzelte Walnussbäume, Schafe.

Dann ging ich nach Imbros hoch. Auf der anderen Seite dort führt die Imbrosschlucht runter Richtung Meer. Während der Saison kostet das Durchlaufen Eintritt, aber jetzt sind alle Tickethäuschen verlassen.


>Noch vor Imbros - eine in einem Baum hängende tote Ziege<

Der Weg durch die Schlucht ist 8 km lang und gilt als einfach. Aber große Teile der Strecke läuft man über lockeres Geröll, Wanderstiefel sind daher anzuraten. Meine Stiefel sind wohl nicht mehr so topfit oder für lange Geröllstrecken nicht so gut. Ich spürte allmählich die Steine und hatte durchaus abends etwas Schmerzen in den Fußsohlen.


In der Schlucht wachsen Nadelbäume, man sieht auch z.B. Oleander und vereinzelt Blumen. Es kamen mir sogar einige wenige Touristen entgegen.


Bei Komitades endet der Schluchtweg. Hier eine Hütte, aus der eine Griechin sprang, um mir die Taxifahrt nach Chora Sfakion zu verkaufen. 10 EUR, o.k., ich willigte ein, noch 5 km auf der Asphaltstraße runter laufen, wäre wirklich keine gute Idee gewesen.

Das Taxi kam vielleicht 30 min später, wir unterhielten uns noch. Sie erzählte, im Juli/August hätte Chora Sfakion Temperaturen > 40 Grad gehabt. Mein Reden, zumindest in diesem November ist es hier ziemlich toll. 24.8 Grad konnte ich am Vortag um 17 Uhr 30 messen bei 59 % LF.

Abends aß ich noch lecker Spaghetti mit Tomatensoße und Lamm, orderte dazu noch Oliven und Bier.

Treibgut - Montag, 5. November 2012, 17:52 - bearbeiten - Rubrik: Reisen

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momoseven - Dienstag, 6. November 2012, 11:20

Tolle Fotos!
Ich lese ja schon Deine ganze Reise mit.
Ist fast wie selber verreisen.

Viel Spaß weiterhin!


widder49 - Mittwoch, 7. November 2012, 13:01

Wieder einmal tolle Fotos von einer schönen Wanderung und Landschaft.
LG


Iggy - Mittwoch, 7. November 2012, 20:48

die nebelbilder finde ich bedrückend, die schädelstätte finde ich unheimlich. was sind das für tiere? vögel, reptilien? hoffentlich keine ziegen... ;-)


capra ibex - Montag, 12. November 2012, 23:17

naja, der Verdacht auf Ziegen liegt natürlich schon nahe, allerdings finde ich keinen Schädel der Hörner hätte. Also Vögel oder Reptilien sicher nicht (siehe die Unterkieferäste --> Pflanzenfresser).
Eventuell Schafe, Esel (dafür sehen sie aber zu klein aus).


Treibgut - Dienstag, 13. November 2012, 12:35

Esel

.... da hätten wir dann ja eine Erklärung dafür, dass ich keinen einzigen Esel auf Kreta gesehen habe. Ansonsten, ich glaube eher an Schafe.


libris (Gast) - Mittwoch, 7. November 2012, 21:14

Bei dem Foto mit der Ziege habe ich so eine Wut bekommen dass ich meinen Glastisch kaputt gemacht habe. Ich kann nicht beschreiben wieviel Verachtung ich für solche Menschen empfinde. Außerdem interessiert es auch niemanden.

Fährst du eigentlich jemals wieder Heim?


Treibgut - Donnerstag, 8. November 2012, 19:42

Heimfahrt

...... ja, hoffentlich planmäßig, wenn nicht Griechenland vorher zusammenbricht.


schlafmuetze - Mittwoch, 7. November 2012, 21:47

Was für Photos... *staun* Hallo Treibgut :-)

Danke, dass du uns mit so tollen Photos verwöhnst. So sitzen wir zu Hause im regnerischen Deutschland und können uns nach Griechenland träumen.
Wunderschöne Landschaftsaufnahmen und natürlich Katzenphotos.
Genieße die Zeit. :-)
Lieben Gruß  


Donnerstag, 8. November 2012

In Rethimno

Park Hotel, Rethimno (Zimmer, 35 €/Nacht)

Rethimno ist die Nachbarstadt von Chania an der Nordküste Kretas. Beide Städte konkurrieren um den Titel der schönsten Stadt Kretas.

Morgens um 7 Uhr fuhr ich von Chora Sfakion zunächst einmal nach Vrisses. Das war der 3. Tag hintereinander mit 6-Uhr-Aufstehen; bald brauche ich ernsthaft Urlaub.

In Vrisses trank ich einen guten Filter-Kaffee, geliefert in einem Kännchen, bei dem man den Kaffee durch Herunterdrücken des Deckels selbst filtern muss.

Ich fuhr dann weiter nach Rethimno. Chania gefiel mir allerdings besser, auch wenn der Reiseführer sagt, dass die Altstadt von Rethimno besser erhalten ist. 


Rethimno hat auch die besser erhaltene venezianische Festung, die über der Stadt thront. Die Festung hat aber nichts genützt, im 17. Jahrhundert siegten die Osmanen. 


Die ist auch der Grund dafür, dass es hier auf der Festung, aber auch andernorts Moscheen und Minarette gibt.


>Rethimno, Festung<


Vor 1960 war die Festung sicher interessanter, denn vorher gab es hier auch noch eine verfallene Wohnstadt, die dann abgerissen wurde.


>Der Berg im Hintergrund dürfte Kretas höchster Berg sein, der 2.456 m hohe Psiloritis<

Die Häuser in der Altstadt Rethimnos sind jedenfalls nicht besonders spektakulär, der Hafen auch nicht.

Abends aß ich "small fishes", bestellte auch wieder Oliven. 25 Mio. Olivenbäume soll es auf Kreta geben - irgendwer muss ja an der Vernichtung der Ernte arbeiten.

Treibgut - Donnerstag, 8. November 2012, 20:18 - bearbeiten - Rubrik: Reisen


Donnerstag, 8. November 2012

Agios Nikolaos

Pergola Hotel (Doppelzimmer mit Meerblick und Balkonterrasse, 25 €/Nacht)

Agios Nikolaos ist eine Stadt an der Nordküste Kretas, die bereits zu Ost-Kreta gehört.

Aus den Aufzeichnungen:

Heute war wieder Bus fahren angesagt - erst von Rethimno nach Iraklion und dann weiter nach Agios Nikolaos. Eine Altstadt gibt es hier nicht, doch die topographische Lage der Stadt kann schon überzeugen:


>Agios Nikolaos<


Die Kreuzfahrtschiffe liegen hier so nah, dass man beim Durchstreifen der Straßen manchmal den Eindruck hat, hinten ein Haus zu sehen - jedoch sind es die 5 Stockwerke eines Schiffes:


Touristen sind zur Zeit nur wenige hier. Über das Doppelzimmer könnte ich kaum klagen, leider fehlt aber warmes Wasser, ein deutlicher Minuspunkt.

>Blick von meiner Balkonterrasse<

Gern wäre ich in die Lassithi-Ebene gefahren, doch dieses Ziel muss ich streichen, denn erst in 3 Tagen fährt wieder ein Bus dorthin, außerdem wird momentan gestreikt. Das ist alles viel zu riskant, ich bin ja schließlich nur noch ein paar Tage hier.

>View vom Yachthafen<

Treibgut - Donnerstag, 8. November 2012, 20:24 - bearbeiten - Rubrik: Reisen

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capra ibex - Donnerstag, 15. November 2012, 22:17

puh, das Foto mit dem Kreuzfahrtschiff vor den Häusern ist gut getroffen, da sieht man was das wirklich für Riesenkolosse sind.

(summary of posts, 12/2024. Text slightly changed, number of photos reduced)

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