02. Die Festung und die Katzen von Kotor
(map has been revised, 01/2025)
Der Körper reist, der Geist reist. Mal zusammen, manchmal getrennt. Ein Reise- und Wanderblog.
02. Die Festung und die Katzen von Kotor
(map has been revised, 01/2025)
Ich hatte das Bedürfnis, möglichst noch eine weitere Nacht zu bleiben, um einfach gemütlich hier herum zu spazieren, mal einen Kaffee oder ein Bier zu trinken und Katzen zu beobachten.
Das habe ich auch umgesetzt. Zunächst musste ich aber mein Zimmer räumen und bin in die Zweitküche umgezogen. Küche mit Bett und Balkon ist o.k. für mich; ist nicht für Gäste gedacht (dafür etwas zu unaufgeräumt, und mit Abstellkammer-Touch), aber doch sehr passabel und für den symbolischen Preis von 20 € eben auch günstig.
An der Pier hat die 275 m lange MSC Sinfonia angelegt. Das Von-Bord-Gehen der Mitreisenden habe ich bestimmt anderthalb Stunden beobachtet. Sehr interessant.
Die Passagiere haben dann ein Programm oder arrangieren kurzfristig eines oder eben nicht. Da sind dann auch ganze Reisegruppen dabei, die einer Führung mit Fähnchen hinterherlaufen. Es steht auch eine Hop-on-Hop-off- Busflotte bereit, die mit Sicherheit nach Perast und zur Kircheninsel fährt. Manche Kleingruppen werden hingegen von wortgewandten Schleppern zu Touren überredet (wahrscheinlich ist das nicht die beste Idee, dies so zu machen).
Kurzum, das Ganze ist ein Riesengeschäft und Städte wie Kotor leben zu einem erheblichen Teil von diesen Schiffsgästen, die nur mal 5/6 Stunden da sind und natürlich auch die Altstadt erforschen wollen.
Außerhalb der Stadtmauer kann man auch noch zum Wasserwerk gehen:
Dieser Bereich der Stadtmauer ist zum Flanieren:
Hier kann man auch mal gut sitzen und in einem Buch lesen.
Weiter durch die Gassen. Man sieht trocknende Wäsche, und Katzen:
Im Dunkeln kann man natürlich auch herumlaufen:
Perast ist ein kleines Örtchen in der Bucht von Kotor, etwa 22 km von Kotor entfernt. Man kommt einfach mit dem Bus hin, kann aber auch ein Boot nehmen (viel teurer).
Die Szenerie ist es, die das Ziel lohnenswert macht:
Neben der Uferpromenade gibt es in Perast einige alte Häuser und kleine Kirchen.
Es gibt auch eine unzugängliche Burg:
...und einen hohen Kirchglockenturm, den man mühsam besteigen kann:
Manchmal waren maximal 150 cm hohe Engpässe in der Treppe des Kirchturms zu bewältigen.
Vor dem Örtchen liegen zwei kleine Inseln, von denen auf der einen ein Benediktiner-Kloster liegt und auf der anderen eine Kirche. Diese Kircheninsel wird von vielen Schiffen angefahren:
Heute ist die Kirche, Gospa od Skrjela, eher ein Museum, das der Seefahrt gewidmet ist:
Verschiedene Schiffsmodelle von alten Seglern sieht man dort (und noch anderes Zeugs)
Der Ausflug lohnt. Es gibt wirklich schöne Sichtbeziehungen in die Umgebung.
(repaired, number of photos reduced, 09/2024)
Heute war eigentlich viel Regen angesagt, aber es fielen nur ein paar Tropfen und nachmittags kam sogar die Sonne hervor.
Ich machte mich auf, die Festungsanlage hoch zu gehen. Sie zieht sich 200 Höhenmeter bergauf:
>Viele, viele Stufen<
Mitunter dachte ich durchaus, dass vielleicht nun doch meine Stelle im Job vorzeitig frei wird. Mental musste ich mich durchaus konzentrieren, um meine Augenprobleme auszugleichen - besonders auf dem Weg wieder runter.
Aber diese Festungsanlage ist etwas, was man hier machen muss. Auch wegen der grandiosen Ausblicke über die fjordartige Landschaft hier.
Von unten sieht Kotor nicht besonders beeindruckend aus. Die ummauerte Altstadt duckt sich am Wasser unter den 1.000 m hohen, steilen Karstbergen weg.
Ich hatte schon etwas wacklige Knie auf den letzten Metern runter. Danach spazierte ich unten rum, genoss auf einigen Sitzbänken die Sonne. Später ging ich auf der Stadtmauer lang. Sie kostet keinen Eintrittspreis, und man kann ganz um die kleine Altstadt rumgehen.
Später fand ich noch ein angenehmes Café, genoss einen Café Americano und ein Muffin und spazierte weiter durch die Altstadt.
Es gibt sehr viele Katzen in Kotor:
Es gibt auch Katzen-Souvenirshops und ein kleines Katzenmuseum, das genau unter meiner Herberge liegt. Selbstverständlich war ich drin. Es zeigt vor allem alte Bilder, auch Katzenmedailien:
Manchmal sah ich bis zu neun Katzen gleichzeitig in der Stadt. Sie sind oft zutraulich und lassen sich anfassen, manche sind sogar anhänglich.
(repaired, number of photos reduced, 09/2024)
Guesthouse Nikoleta, Kotor (Doppelzimmer mit Balkon, shared bath, freie Küchennutzung, 29 €/Nacht)
Ein dritter grauer Tag. Gut für eine längere Fahrt. Etwa 3:45 h nach Kotor. Der Bus fuhr allerdings erst mittags los, weshalb ich mir noch ein, zwei Leseplätzchen in Shkodra suchte. Fast hätte ich noch ein Kätzchen eingepackt, das sich zu mir gesellte und gern kraulen ließ:
Diese Busfahrt habe ich über Flixbus online gekauft. Ich wundere mich immer noch, dass dies überhaupt funktioniert, also tatsächlich ein Bus kommt. Es ist allerdings auch erst das zweite Mal, das ich dies gemacht habe. Es lohnt sich nur bei grenzüberschreitenden Fahrten, mal nachzuschauen.
Keine Besonderheiten auf der Fahrt, der Bus war nur schwach besetzt und die meisten Gäste stiegen in Podgorica, Montenegros Hauptstadt aus. Während dieser Teil der Fahrt noch größtenteils am Ostufer des Skutari-Sees entlang führt, wird es hinter der Hauptstadt richtig bergig, und es gibt atemberaubende Ausblicke.
An der Grenze zu Montenegro gab es einen Stempel in den Reisepass. Albanien macht dies ja nicht (die Sitten verfallen, England macht es auch nicht, wie ich vor einiger Zeit hörte).
Angekommen in Kotor muss man einige 100 m die Hauptstraße Richtung Altstadt gehen. Immerhin kommt man an diesem sehenswerten Fabrikgemäuer vorbei.
In Kotor hatte ich erstmals Schwierigkeiten, die Unterkunft in diesem Gassengewirr zu finden.
Mit Straßennamen und Hausnummern hat es der Ort nicht so.
In Montenegro ist (seltsamerweise) der Euro Landeswährung.
Kein Abendbummel in Kotor. Es regnet. Einkaufen musste ich trotzdem, z.B. meine abendliche Bierdose, diesmal Apatinsko Export.
Die 253 m lange AIDAblue liegt vor der Stadt, läuft aber wahrscheinlich gleich aus.
(repaired, 09/2024)