Ansonsten kann man aber gut dort zwischen den Festungsmauern herumlaufen, es ist sozusagen Naherholungsgebiet mit vielen Spaziergänger*innen und für den Waldlauf geeignet.
Der Körper reist, der Geist reist. Mal zusammen, manchmal getrennt. Ein Reise- und Wanderblog.
Mittwoch, 29. Oktober 2025
Lille und seine Gemäuer
Ansonsten kann man aber gut dort zwischen den Festungsmauern herumlaufen, es ist sozusagen Naherholungsgebiet mit vielen Spaziergänger*innen und für den Waldlauf geeignet.
Dienstag, 28. Oktober 2025
Zwischenstop Paris
Hotel Le Faubourg Opera (Zimmer mit Bad und Frühstück, 69 €/Nacht). Das beste Frühstück auf dieser Reise, aber echt, das Wasser beim Duschen darf schon etwas wärmer sein.
Eine Stadt wie Paris lässt sich natürlich nicht in zwei Tagen erkunden. Aber ich war immerhin 1979 und irgendwann in den 1990er Jahren schon mal in Paris. Beim ersten Mal machte ich den Fehler vieler Tourist*innen, hetzte per Metro von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und bekam von Atmosphäre nichts mit. Beim zweiten Mal war ich schon klüger, war vielleicht nur in Montmartre. Es war sommerlich und sehr schön, durch die Straßen zu schlendern.
Diesmal, zumindest in diesem Oktober, war es deutlich zu kühl. Dicker eingepackt, saßen dennoch viele Menschen draußen. Es schien auch verhältnismäßig oft die Sonne. Merkwürdigerweise hatte ich vor allem den Wunsch, über die Brücke Pont-Neuf zu gehen, sicher, weil ich den Film "Die Liebenden von Pont-Neuf" (1991), eine eher düstere Liebesgeschichte im Clochard- Milieu, vor etwa 9 Monaten mal wieder anschaute.
Der Zug fuhr bis zum Bahnhof Paris-Austerlitz. Da ist man schon praktisch an der Seine. Ich ging durch den Botanischen Garten, später über die Brücken auf die Seine-Inseln, vorbei an Notre Dame (x100 m Schlange für Besichtigung) und dann über die Ponte Neuf. Es ist die älteste Seine-Brücke von Paris, aber soo toll ist sie nun auch wieder nicht, zumal es keine Fußgänger-Brücke ist.
Später ging ich durch den Louvre, ein schon beeindruckend pompös-größenwahnsinniges Gebäude-Ensemble. Klar, die Schlange für das Kunstmuseum war auch x100 m lang. Aber dort wollte ich sowieso nicht rein, ich war 1979 schon enttäuscht von der Mona Lisa. Damals gab es die Glaspyramide im Innenhof noch nicht, sie ist seit 1989 der Haupteingang ins Museum, geschaffen nach einem Plan des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei:
Ich ging dann noch ein paar Kilometer bis zum Hotel, welches ich bewusst in der Umgebung des Gare de Nord auswählte.
Am nächsten Tag standen Sacre Coeur, Arc de Triomphe mit Avenue des Champs-Elysees und noch mal das Seine-Ufer mit seinen Gärten auf dem Programm.
Sacre-Coeur war ziemlich überlaufen. Ich weiß, ich ging schon mal die Treppe hoch, lohnt sich wegen der Aussichtsterrassen.
Aber war ich schon mal in der Kirche oder gar oben in der Kuppel? Das hätte ich diesmal gemacht, aber x100 m Schlange davor. Place du Tertre, nahebei, ebenfalls ziemlich voll. Dort kann man sich von Künstlern porträtieren lassen:
Danach benutzte ich die Metro zum Arc de Triomphe. OK, ziemlich teuer, 7 € kostete mich das, obwohl ein Ticket mit 2.50 € im Grunde noch günstig wäre. Nur, man kann keinen Einzelfahrschein kaufen, braucht mindestens eine aufladbare Karte, die ihrerseits 2 € kostet.
Arc de Triomphe, da war ich auch schon mal und würde vermuten, dass es dort immer noch genauso aussieht, eher nicht ansprechend, zu viel Verkehr:
Gleiches gilt für die dort endende Avenue des Champs-Elysees, welche mindestens eine 5-spurige Straße ist, auch wenn die beidseitigen Fußwege bestimmt jeweils 15 m breit sind. Historisch betrachtet, stimmt das nicht so ganz, denn die Fußwege wurden 1993 verbreitert und es gibt alte Fotos, die eine mindestens 8-spurige Straße zeigen.
Im letzten Drittel wird die Champs-Elysees von Parks umgeben, durch die man gut spazieren kann, bevor sie am Obelisque de Louxor endet:
Es schließen sich weitere Parkanlagen an, die mit dem Jardin des Tuileries am Louvre enden. Dort sind viele Spaziergänger*innen unterwegs.
Ein Abstecher führte mich am Grand Palais und Pavillon Ledoyen vorbei bis über die Seine zum Musee de l'Armee. Letzteres hätte ich vielleicht gern besucht, aber es ist teuer (17 €), und ich hatte vor allem auch zu wenig Zeit für Museen.
Es gibt sicher noch viele andere sehenswertes Orte.
Sonntag, 26. Oktober 2025
Zwischenstop in Tours/Loire
Ibis Budget Tours Center Gare et Congress (Zimmer mit Bad, 57 €/Nacht)
Manchmal läuft es nicht so unbedingt gut, aber man sollte wohl schon etwas auf die Kosten achten. Das gilt hier insbesondere auch für die Bahn. Mein Zug fuhr den City-Bahnhof nicht an, weshalb der Weg zum Hotel 3 km lang war. Ich fuhr schwarz mit dem Bus; keineswegs absichtlich, aber man kann im Bus nur mit einer App zahlen und bevor ich etwas auf die Reihe bekommen habe, war der Bus natürlich schon längst am Ziel.
Tours hatte eine relativ interessante kleine Altstadt, die mit ihren Bauwerken etwas altertümlich wirkt.
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Schöne, zugängliche Innenhöfe gibt es auch vereinzelt:
Es gibt dort bzw. nahebei interessante Türme:
1928 gab es einen spektakulären Turneinsturz, der etwas mit Unterspülung zu tun hatte:
Interessante Orte gibt es nicht nur dort, etwa die Kathedrale oder eine 220 Jahre alte Libanonzeder mit weit ausladenden Ästen im Innenhof eines benachbarten Museumskomplexes:
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Und natürlich gibt es noch die Loire, über die einige Brücken führen; sie hat hier mehrere Arme und Flussinseln:
Vergleichsweise modern wirkt eine Hauptachse/Hauptgeschäftsstraße durch die Stadt, gesperrt für Autos, und die Straßenbahn fährt oberirdisch, wie es sein sollte:
Der nächste Morgen war wieder "ätzend", ich "musste" 06:45 aufstehen, die 3 km zu dem anderen Bahnhof laufen, um den ausgesuchten Zug nach Paris zu bekommen. Hört sich wieder nach Fehlplanung an, aber mehrere Züge waren ausgebucht oder zu teuer, und ich wollte nicht allzu spät in Paris ankommen. Immerhin war ich morgens so früh am Bahnhof, dass ich dort noch vor der Fahrt das vorhandene Starbucks-Café aufsuchen konnte, um einen Café Americano zu trinken.
Freitag, 24. Oktober 2025
In der Hafenstadt La Rochelle
Hotel Les Gens de Mer La Rochelle (Doppelzimmer mit Bad, 66 €/Nacht, optional mit Frühstück + 10 €)
La Rochelle wird mir als ziemlich stürmisch und nass in Erinnerung bleiben. Es war wirklich eine gute Idee, diesmal ein Regencape auf die Reise mitzunehmen. Allerdings ist das Anziehen ein "komplexer Prozess" und man kann trotzdem ziemlich nass werden. Und das Problem bleiben evtl. die Schuhe.
Das Wetter war keineswegs immer nass, aber es konnte sich im Minutentakt ändern, und es waren richtige Starkregen dabei, die manchmal nur ganz kurz waren, aber 2, 3 Sekunden konnten reichen, ziemlich nass zu werden.
Die Hafenkulisse der Stadt wartet mit einigen spektakulären Bauten auf:
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.... auch einem ehemaligen Stadttor:
Es gibt noch einige andere ältere Bausubstanz in der Stadt, etwa Hospitäler. Und diese hellgraubeige Farbe der verwendeten Kalksteine ist typisch für das Straßenbild:
Regensicher sind übrigens die Arkaden, von denen es so einige gibt, aber natürlich keineswegs überall:
Die citynahen Häfen hier sind heute nur noch Yachthäfen:
Abgesehen von der Waterfront der Altstadt wirken die Hafenbecken etwas verweist:
Wie gesagt, das Wetter war nicht immer schön:
Deshalb habe ich mich auch auf die sehr zentrumsnahen Bereiche beschränkt.
In La Rochelle gibt es einen großen U-Boot-Bunker, der durch die dort gedrehten Szenen des Films "Das Boot" ziemlich berühmt wurde. Dieser Ort ist jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, ein heute gesperrter Lost Place. Deshalb musste ich dort auch nicht hin, auch wenn man vielleicht einen ferneren Blick auf die Bunker erhaschen kann. Der Ort des Bunkers liegt aber 8/9 km entfernt. Im Sommer soll es Bootsausflüge zu den Bunkern geben, aber auch die Boote dürfen wohl nicht rein.
Es gibt das Museum "Le Bunker" in der City. Es ist tatsächlich in einem Wehrmachtsbunker untergebracht, aber eben nicht in den U-Boot-Bunkern. Ein Besuch lohnt dennoch, weil es die Rolle La Rochelles im 2. WK abhandelt und mit zahlreichen Requisiten und Fotos aufwarten kann, und auch ziemlich modern gemacht ist:
Auch der Film "Das Boot" wird abgehandelt.
Wolfgang Petersen' s Film von 1981 war schon echt ein Meisterwerk, vor allem auch wegen Klaus Doldingers immer wiederkehrende Titelmelodie und weil er etwas veranschaulichte, was niemand sich so vorstellen konnte, in einem U-Boot zu leben und Wasserbomben aushalten zu müssen.
Ich denke mir, es ist Zeit nach Köln zurückzukehren. Im Moment bin ich in Tours.
Mittwoch, 22. Oktober 2025
Arcachon und die "Dune du Pilat"
Hotel Le Dauphin***, Arcachon (Doppelzimmer mit Bad, 66 €/Nacht; optional Frühstück + 12 €).
Arcachon ist ein altes Luxus-Seebad. Hier gab es schon im 19. Jahrhundert zwei große Casinos (von denen eines 1977 abbrannte). Hier kommt man nicht günstig unter, es sei denn, man geht auf einen Campingplatz. Eine Tafel am Hotel verrät, dass das Zimmer im Oktober 109 € kostet.
Nach Arcachon geht man, um beispielsweise Europas höchste Düne, die Dune du Pilat zu besuchen. Das wollte ich am Sonntag tun, aber es erwies sich als schwierig durchführbar, da ausgerechnet am Sonntag keine Busse die Düne anfahren. Sie ist etwa 10 km weit weg, nicht sinnig zu Fuß, zumal das Wetter instabil war. Theoretisch hätte ich wohl ein Fahrrad mieten können, aber nee, lieber nicht, zumal ich noch in Bordeaux mein Zimmer hatte. Der Weg dorthin ist auch nicht ganz plattes Land (Dünen!) und es wehte schon mal ordentlich Wind.
Am Sonntag spazierte ich also nur im Ort herum und auf der Strandpromenade:
Arcachon ist wirklich ganz nett. Es gibt auch alte, pompöse Bausubstanz:
... oder eben das Casino:
Ein "normales" Ortsfoto ist vielleicht dieses:
Wirklich bemerkenswert sind jedoch die vielen alten Groß- und Kleinvillen, die schon mitunter stark nach Hexenhäusern aussehen:
Auch am Friedhof sieht man das Großbürgertum repräsentiert. Es gibt viele Grüfte.
Am Montag verlegte ich meinen Sitz nach Arcachon und besuchte mit dem Bus die Düne. Nach dem Wetterbericht zu urteilen, konnte der Ausflug ein paar Risiken bergen, aber was den Regen angeht, fielen nur wenige Tropfen. Ein richtig kräftiges Regenschauer gab es hingegen bereits vor der Busfahrt, die ich erst um 12 Uhr machte.
Es führt eine Treppe hoch zum Top der Düne, vermutlich damit es auch Rentner hoch schaffen. Im näheren Umfeld des Tops ist relativ viel los:
Aber die Düne ist knapp 3 km lang, und die weitaus meisten Besucher gehen kaum weiter weg, schon gar nicht bei widrigen Wetterverhältnissen. Es konnte aufgrund des starken Windes oben auch ganz schön unangenehm sein, und das Wetter änderte sich auch alle 5 Minuten:
Man sieht im obigen Foto, dass die Düne lebt, also Sand transportiert wird. Dieser prasselte zeitweise laut auf mein Regencape.
Die Düne liegt an einem großen Kiefern-/Pinienwald, aber auch direkt am Meer, in dem Sandbänke liegen:
Man hätte in Arcachon schon noch mehr machen können, etwa Bootsausflüge zur gegenüber liegenden Nehrung oder zu einer Vogelinsel, aber der Dienstag war ein regnerischer Tag. Ich wollte da keinen Bootsausflug machen; stattdessen bummelte ich wieder im Städtchen herum.
Die Uferpromenade in Zentrumsnähe weist ansehnlichen, alten Baumbestand mit Französischen Tamarisken und Pinien auf:



















































