Sonntag, 16. Oktober 2022

Herumstrollen in Kotor

Ich hatte das Bedürfnis, möglichst noch eine weitere Nacht zu bleiben, um einfach gemütlich hier herum zu spazieren, mal einen Kaffee oder ein Bier zu trinken und Katzen zu beobachten. 


>Am Wasser< 


Das habe ich auch umgesetzt. Zunächst musste ich aber mein Zimmer räumen und bin in die Zweitküche umgezogen. Küche mit Bett und Balkon ist o.k. für mich; ist nicht für Gäste gedacht (dafür etwas zu unaufgeräumt, und mit  Abstellkammer-Touch), aber doch sehr passabel und für den symbolischen Preis von 20 € eben auch günstig.

An der Pier hat die 275 m lange MSC Sinfonia angelegt. Das Von-Bord-Gehen der Mitreisenden habe ich bestimmt anderthalb Stunden beobachtet. Sehr interessant.

Die Passagiere haben dann ein Programm oder arrangieren kurzfristig eines oder eben nicht. Da sind dann auch ganze Reisegruppen dabei, die einer Führung mit Fähnchen hinterherlaufen. Es steht auch eine Hop-on-Hop-off- Busflotte bereit, die mit Sicherheit nach Perast und zur Kircheninsel fährt. Manche Kleingruppen werden hingegen von wortgewandten Schleppern zu Touren überredet (wahrscheinlich ist das nicht die beste Idee, dies so zu machen). 

Kurzum, das Ganze ist ein Riesengeschäft und Städte wie Kotor leben zu einem erheblichen Teil von diesen Schiffsgästen, die nur mal 5/6 Stunden da sind und natürlich auch die Altstadt erforschen wollen.

Außerhalb der Stadtmauer kann man auch noch zum Wasserwerk gehen: 

Dieser Bereich der Stadtmauer ist zum Flanieren: 

Hier kann man auch mal gut sitzen und in einem Buch lesen.

Weiter durch die Gassen. Man sieht trocknende Wäsche, und Katzen: 

Im Dunkeln kann man natürlich auch herumlaufen: 

PS: das dunkle Halbliter-Bier war lecker. Ich saß draußen an einem Jazzclub und ließ mich von der Musik berieseln.

(repaired, number of photos reduced, 09/2024)

Samstag, 15. Oktober 2022

Ein Ausflug nach Budva

Budva liegt etwa 30 km südöstlich von Kotor in einer Bucht am Meer. Es gibt dort ebenfalls eine ummauerte Altstadt (stari grad), die auch eine Zitadelle hat. Die Altstadt ist deutlich kleiner als die von Kotor, ansonsten aber strukturell ähnlich. 


Es regiert der Tourist*innen-Kommerz mit vielen Souvenirläden und viel kleinteiligen Gastronomie.

Außerhalb der Altstadt werden in der Bucht im eigentlichen Zentrum gerade riesige Shopping-Zentren, Hotels etc. hochgezogen, die das Gesicht des vielleicht mal attraktiven Ortes gravierend verändern werden. Die Bucht selbst dominiert ein Yachthafen mit vorgelagerter Gastronomie.

Die Zitadelle am Sporn bietet - auch auf das Meer - wohl die schönsten Ausblicke: 


>Ausblick von der Zitadelle<


In der Zitadelle selbst gibt es gartenartige Trakte.

Im Umfeld der Stadtmauer gibt es weitere Sehenswürdigkeiten: 


Insgesamt kann man in Budva gut mal spazieren gehen. 


Außerhalb der Zitadelle gibt es auch einen kleinen Strand: 


(repaired, number of photos reduced, 09/2024)

Ein Ausflug nach Perast

Perast ist ein kleines Örtchen in der Bucht von Kotor, etwa 22 km von Kotor entfernt. Man kommt einfach mit dem Bus hin, kann aber auch ein Boot nehmen (viel teurer). 

Die Szenerie ist es, die das Ziel lohnenswert macht: 

Neben der Uferpromenade gibt es in Perast einige alte Häuser und kleine Kirchen.

Es gibt auch eine unzugängliche Burg: 

...und einen hohen Kirchglockenturm, den man mühsam besteigen kann: 

Manchmal waren maximal 150 cm hohe Engpässe in der Treppe des Kirchturms zu bewältigen. 

Vor dem Örtchen liegen zwei kleine Inseln, von denen auf der einen ein Benediktiner-Kloster liegt und auf der anderen eine Kirche. Diese Kircheninsel wird von vielen Schiffen angefahren:

Heute ist die Kirche, Gospa od Skrjela, eher ein Museum, das der Seefahrt gewidmet ist:

Verschiedene Schiffsmodelle von alten Seglern sieht man dort (und noch anderes Zeugs)

Der Ausflug lohnt. Es gibt wirklich schöne Sichtbeziehungen in die Umgebung.

(repaired, number of photos reduced, 09/2024)

Freitag, 14. Oktober 2022

Die Festung und die Katzen von Kotor

Heute war eigentlich viel Regen angesagt, aber es fielen nur ein paar Tropfen und nachmittags kam sogar die Sonne hervor.

Ich machte mich auf, die Festungsanlage hoch zu gehen. Sie zieht sich 200 Höhenmeter bergauf: 

>Viele, viele Stufen<

Mitunter dachte ich durchaus, dass vielleicht nun doch meine Stelle im Job vorzeitig frei wird. Mental musste ich mich durchaus konzentrieren, um meine Augenprobleme auszugleichen - besonders auf dem Weg wieder runter. 

Aber diese Festungsanlage ist etwas, was man hier machen muss. Auch wegen der grandiosen Ausblicke über die fjordartige Landschaft hier. 


>Views<


Von unten sieht Kotor nicht besonders beeindruckend aus. Die ummauerte Altstadt duckt sich am Wasser unter den 1.000 m hohen, steilen Karstbergen weg.

Ich hatte schon etwas wacklige Knie auf den letzten Metern runter. Danach spazierte ich unten rum, genoss auf einigen Sitzbänken die Sonne. Später ging ich auf der Stadtmauer lang. Sie kostet keinen Eintrittspreis, und man kann ganz um die kleine Altstadt rumgehen. 

Auf der Festung: 

Später fand ich noch ein angenehmes Café, genoss einen Café Americano und ein Muffin und spazierte weiter durch die Altstadt.

Es gibt sehr viele Katzen in Kotor:

Es gibt auch Katzen-Souvenirshops und ein kleines Katzenmuseum, das genau unter meiner Herberge liegt. Selbstverständlich war ich drin. Es zeigt vor allem alte Bilder, auch Katzenmedailien:

Manchmal sah ich bis zu neun Katzen gleichzeitig in der Stadt. Sie sind oft zutraulich und lassen sich anfassen, manche sind sogar anhänglich.

(repaired, number of photos reduced, 09/2024)

Donnerstag, 13. Oktober 2022

Auf Fahrt nach Montenegro

Guesthouse Nikoleta, Kotor (Doppelzimmer mit Balkon, shared bath, freie Küchennutzung, 29 €/Nacht)

Ein dritter grauer Tag. Gut für eine längere Fahrt. Etwa 3:45 h nach Kotor. Der Bus fuhr allerdings erst mittags los, weshalb ich mir noch ein, zwei Leseplätzchen in Shkodra suchte. Fast hätte ich noch ein Kätzchen eingepackt, das sich zu mir gesellte und gern kraulen ließ:

Diese Busfahrt habe ich über Flixbus online gekauft. Ich wundere mich immer noch, dass dies überhaupt funktioniert, also tatsächlich ein Bus kommt. Es ist allerdings auch erst das zweite Mal, das ich dies gemacht habe. Es lohnt sich nur bei grenzüberschreitenden Fahrten, mal nachzuschauen. 

Keine Besonderheiten auf der Fahrt, der Bus war nur schwach besetzt und die meisten Gäste stiegen in Podgorica, Montenegros Hauptstadt aus. Während dieser Teil der Fahrt noch größtenteils am Ostufer des Skutari-Sees entlang führt, wird es hinter der Hauptstadt richtig bergig, und es gibt atemberaubende Ausblicke.

An der Grenze zu Montenegro gab es einen Stempel in den Reisepass. Albanien macht dies ja nicht (die Sitten verfallen, England macht es auch nicht, wie ich vor einiger Zeit hörte). 

Angekommen in Kotor muss man einige 100 m die Hauptstraße Richtung Altstadt gehen. Immerhin kommt man an diesem sehenswerten Fabrikgemäuer vorbei. 

In Kotor hatte ich erstmals Schwierigkeiten, die Unterkunft in diesem Gassengewirr zu finden. 

Mit Straßennamen und Hausnummern hat es der Ort nicht so.


>Meine Unterkunft (mit Balkonzugang) an einem stillerem, altehrwürdigem Platz, an dem auch das Katzenmuseum liegt<

In Montenegro ist (seltsamerweise) der Euro Landeswährung.

Kein Abendbummel in Kotor. Es regnet. Einkaufen musste ich trotzdem, z.B. meine abendliche Bierdose, diesmal Apatinsko Export.

Die 253 m lange AIDAblue liegt vor der Stadt, läuft aber wahrscheinlich gleich aus.

>Dieses Schiff ist allerdings die 294 m lange Costa Deliciosa<

(repaired, 09/2024)

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Die Festung Rozafa

Die Festung liegt 3 km vom Stadtzentrum von Shkodra entfernt auf einem Berg. 


Unterhalb der Burg fließen die Flüsse Buna, Drin und Kir zusammen. Von der Burg sieht man daher auf diverse Mäander:


Und man sieht zum Skutari-See:


>Über diese Brücke bin ich später gegangen, um auf die Hügel dort mit besserem Blick zum See zu kommen<


Allerdings war das Wetter heute schlechter als angesagt, es gab viele Grüße Wolken und kaum Sonne, und im See war Nebel. Dennoch hatte auch dies seine Stimmungsbilder.

Die Burg habe ich mir genauestens angeschaut, ein weitläufiges Gelände, nicht unähnlich der Burg von Lezha. Auch hier gab es wieder größere Zisternen, die die Burg früher mit Wasser versorgten. Auch auf dieser Festung gab es eine größere Kirche, die später zu einer Moschee umgebaut wurde. Osmanische Burgen hatten eben Moscheen. Heute sind das alles nur noch Ruinen.

Der Blick auf Shkodra mit den albanischen Alpen im Hintergrund ist auch relativ imposant:


Diese Burg ist vergleichsweise sehr bekannt. Es waren daher auch viele Tourist*innen da, auch einige Reisegruppen.

Den See hätte ich mir gern genauer angeschaut, aber zu Fuß ist das kaum machbar. Bei Shkodra ist das Seeufer so eine Art Sumpflandschaft, denn der Seespiegel schwankt um 5 m je nach Jahreszeit. Es gibt dort eine Promenade unter alten Bäumen, deren Sitzbänke allerdings schon wieder vom Verfall bedroht sind.


>Blick von der Promenade. Es sind nicht nur Vögel, sondern mitunter auch Plastikflaschen, die man im oberen Foto sieht<


Mit einem Fahrrad hätte man am steilen Westufer jedoch noch ein paar Ortschaften besuchen können.

Ich ging noch einen Hügel etwas hoch, um Ausblick auf den See zu haben. Aber am dunstigen Eindruck, den man schon von der Burg aus hatte, änderte das wenig. 


Später aß ich in der Stadt noch eine Gemüsesuppe, Pommes und trank ein gezapftes Tirana-Bier dazu. Auch bummelte ich noch herum, der gestrige Regentag war da ja nicht so befriedigend.

Es stimmt, in Shkodra gibt es relativ viele Fahrradfahrer*innen. Dennoch, in Köln gibt es mehr, auch relativ zur Stadtbevölkerung.

(repaired, number of photos reduced, 09/2024)

Dienstag, 11. Oktober 2022

Regentag in Shkodra

Hotel Kurtabeg, Shkodra (Doppelzimmer mit Bad, 20 €/Nacht)

Mal wieder eine Stadt, in der die Moschee lautstark ihre Existenz Kund' tut. Das ist in Albanien nicht einheitlich so. Überhaupt ist das Land wohl eher atheistisch orientiert, da der Kommunismus die Religionsausübung über viele Jahrzehnte unterdrückt hat.

Heute war/ist ein ausgeprägter Regentag, es regnet ununterbrochen, nur die Intensität schwankt. Heute Morgen in Lezha trank ich erst mal zwei Café Americano im Außenbereich des Hotels. Dann marschierte ich mit Reisetasche, Tagesrucksack und aufgespanntem Regenschirm die 500 m Richtung Hauptstraße. Kaum war ich dort, konnte ich an der nahe gelegenen Tankstelle schon einen Bus nach Shkodra anhalten. Glück gehabt.

Etwa 1 Stunde dauerte die Fahrt und der Bus fuhr auch zum zentralen Platz, in dessen Nähe ich mittels booking.com mein nächstes Hotel gebucht habe. Einchecken konnte ich auch, obgleich ich 2 Stunden vor der Check-in-Zeit dort war.


>Shkodra - Regentag<


Soweit so gut, ich konnte dann nur bei Regen durch die Stadt spazieren. Irgendwo trank ich wieder Kaffee und orderte ein Käse-Boerek. Schmeckte nicht besonders. Danach kaufte ich noch bei Spar ein (stark präsent in Albanien) - auch Tee, im Hotelzimmer ist nämlich wieder ein Wasserkocher, und das Wetter ist gut für Tee.

Zu weiteren Erkundungen hatte ich keine Lust, das Wetter war einfach zu unerfreulich. Wenn der Wetterbericht stimmt, soll morgen wieder die Sonne scheinen - und das wäre unbedingt notwendig.

Shkodra scheint die Fahrrad-Stadt Albaniens zu sein, dennoch sieht man in Köln mehr Fahrradfahrer*innen.

Die folgenden Bilder wurden am Folgetag aufgenommen:


Es gibt einige sanierte Altbauten nahe der Fußgängerzone, auch einige Nobelbauten.


Das Theater, ganz in der Nähe meiner Unterkunft. Und auch die zentrale Moschee:


Katzen sieht man hingegen eher selten und abseits der viel befahrenen Straßen:


(repaired, slightly changed and number of photos reduced, 09/2024)

Montag, 10. Oktober 2022

Die Festung über Lezha

Hotel Freedom, Lezha (Doppelzimmer mit Bad und Balkon, 23 €/Nacht)

Es läuft nicht so rund diese Woche. Ich musste heute morgen in Durres wieder 2 Stunden warten, bis der Bus los fuhr. Auch sind es nicht mehr so touristische Top-Ziele wie in der ersten Woche.

Die Kleinstadt Lezha liegt nördlich von Durres. Die Fahrt war nicht besonders lang, aber es ziemlich viel Verkehr auf dieser Strecke.

Lezha selbst ist nicht besonders aufregend, es gibt hier keine Altstadt im engeren Sinne, nur ein Geschäftszentrum. Über der Stadt thront jedoch eine große osmanische Festung aus dem 16. Jahrhundert, die ich auf dieser Reise mitnehmen wollte:

 

Es war etwas schweißtreibend, diesen Berg hinaufzusteigen. 


Oben fing es dann an, schwach zu regnen. Ich war der einzige Tourist auf der Burg. 


Die Sicht auf Umgebung und Stadt ist gut, obgleich der Himmel grau verhangen war:


>Ausblicke<


Man sieht auch bis zur Adria-Küste. Dort hat der ins Meer einmündende Fluss Drin Nehrungen ausgebildet.


Dennoch, ich mag es nicht so, einsame Festungen allein aufzusuchen.


Dies ist der dritte geplante "One-Night-Stand". Morgen ist ein Regentag. Das könnte mir schon beim Weiterkommen Probleme bereiten. Man kann ja nicht stundenlang im Regen stehen, bis mal ein Bus auftaucht. Im schlimmsten Fall wird es kein One-Night-Stand, wenn es zu stark regnen sollte.

(repaired, slightly changed and number of photos reduced, 09/2024)